Endometriose
Die Endometriose ist eine häufige Erkrankung bei sterilen Frauen. Ca. 25-30% der Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch leiden darunter. Es handelt sich bei dieser Erkrankung um in den Bauchraum „versprengte“ Gebärmutterschleimhaut (=Endometrium, daher der Name). Wie das Endometriumgewebe in den Bauchraum gelangt, ist unklar. Am wahrscheinlichsten ist der Weg von der Gebärmutterhöhle über die Eileiter. Da das Gewebe in der Bauchhöhle den gleichen Auf- und Abbaumechanismen wie die Schleimhaut der Gebärmutter unterliegt, baut sich dieses Gewebe zur Zyklusmitte hin auf und blutet zum Zyklusende ab. Dadurch können sich Zysten bilden, deren Inhalt aus Menstruationsblut besteht. Da dieses Blut beim Aufschneiden der Zyste zäh und bräunlich aussieht, bezeichnet man solche Zysten auch als „Schokoladenzysten“.
Vorkommen und Folgen
1: Bauchdecke (Bauchnabel) 2: Bauchdecke 3: Bauchfell 4: Harnblase 5: Bauchfell hinter der Gebärmutter (Douglas ´scher Raum) 6: Hinteres Gebärmutterband (Ligamentum sacrouterinum) 7: Gebärmutterwand (nicht -höhle! da gehört das Endometrium ja hin) 8: Eierstock (Schokoladenzyste) 9: Eileiter 10: Darm 3,5,6,7, und 8 sind die Orte, die am häufigsten befallen sind. |
Am häufigsten findet man Endometriose am Eierstock. Und klassischerweise bildet sich bei dieser Lokalisation eine Schokoladenzyste. Weitere Stellen sind die Bänder der Gebärmutter, die Gebärmutter selbst und das Bauchfell. Der Darm kann ebenfalls betroffen sein. Neben diesen häufigen Stellen kommt die Endometriose praktisch an jedem Organ des Bauchraums (inklusive der Bauchdecken) vor (dort allerdings sehr selten). Die Endometriose in der Gebärmutterwand nennt man Adenomyosis uteri.
Befinden sich die Endometrioseherde nicht am Eierstock, dann bilden sie selten Zysten aus, sondern neigen dazu, die befallenen Organe miteinander zu verkleben und narbig miteinander zu „verbacken“. Diese Verwachsungen können Ursache der Sterilität sein. Allerdings ist darauf hinzuweisen, daß die Eileiter nur sehr selten von diesen Verwachsungen betroffen sind und meist auch durchgängig bleiben.
Endometriose und Kinderwunsch
Man vermutet mehrere Gründe, weshalb die Frauen mit Endometriose trotz durchgängiger Eileiter häufig Sterilitätsprobleme haben. Zum einen ist nicht nur die Beweglich- und Durchgängigkeit des Eileiters wichtig, sondern auch die uneingeschränkte Mobilität der Eierstöcke. Diese ist durch Verwachsungen mit der Bauchwand und der Gebärmutter bei Bestehen einer Endometriose allerdings sehr häufig behindert.
Zum anderen ist die Gebärmutter durch koordinierte Bewegungen ind der Lage, Spermien in die Eileiter zu transportieren. Bei Frauen mit Endometriose vermutet man eine Störung dieses Bewegungsablaufs, der einerseits dazu führt, daß Gebärmutterschleimhaut durch die Eileiter in den Bauchraum gelangt und andererseits den Spermientransport nicht gewährleistet. Diese grundsätzliche Unfähigkeit der Gebärmutter zu einem koordinierten Bewegungsablauf würde auch die eingeschränkte Schwangerschaftsrate von Frauen erklären, bei denen durch eine Operation die Endometriose komplett entfernt wurde.
Auch wird vermutet, dass immunologische Ursachen eine Rolle spielen können. Wenn Menstruationblut durch die Eileiter in den Bauchraum gespült wird (was praktisch bei jeder Frau immer mal wieder der fall ist), dann wird dieses Blut vom Immunsystem des Körpers „entsorgt“. Ist die Reaktion der Körperabwehr jedoch nicht regelrecht, dann kann es zu einer Überreaktion kommen, welche zu den entzündlichen Veränderungen am Bauchfell führt, die letztlich auch zu Verwachsungen und Narben führen.
Symptome
Die Endometriose macht sich bei betroffenen Frauen häufig durch Schmerzen während der Regelblutung bemerkbar. Die Blutung kann verlängert und verstärkt sein. Auch chronische Unterbauchschmerzen können die Folge sein.
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