Persona Fertilitäts-Monitor zur Bestimmung der fruchtbaren Tage

Autor: Dr. Elmar Breitbach - Zuletzt bearbeitet am: 26. Apr 2019 @ 16:12 Literatur und Quellennachweise

Persona ist ein Zykluscomputer der Firma Clearblue, der zur Verhütung entwickelt wurde, jedoch auch häufig von Frauen mit Kinderwunsch angewendet wird, die ihren Eisprung bestimmen möchten.

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Das Prinzip des Persona Monitors

Analog zum Clearplan Fertilitätsmonitor der selben Firma wertet dieses Gerät Teststäbchen aus, mit deren Hilfe Östrogene (Östron 3 Glucuronid (E3G)) und das eisprungauslösende Hormon (LH) bestimmt werden. Dabei macht man sich die unterschiedlichen Hormonkonzentrationen zunutze, die im weiblichen Zyklus nachweisbar sind

Die Urinkonzentration des E3G steigt in der ersten Zyklushälfte als Abbauprodukt des vom heranreifenden Follikel gebildeten Östradiols kontinuierlich an und ist ca. einen Tag vor dem Eisprung am stärksten nachweisbar. Das luteinisierende Hormon (LH) steigt kurz vor dem Eisprung sehr stark an und ist daher mit entsprechenden Teststreifen noch besser nachweisbar. Der Eisprung tritt 24-36 Stunden nach Erreichen der höchsten Konzentration ein.

Mit der Östrogenbestimmung wird also das Wachstum des reifenden Eibläschens (Follikel) kontrolliert und der Nachweis des LH dient der zusätzlichen Kontrolle der Auslösung des Eisprungs.

Wie wertet der Computer die Daten aus?

Wenn der Östrogenwert stark angestiegen ist, dann beginnt die „rote Phase“. Diese ist nicht unbedingt gleichzusetzen mit der fruchtbarsten Phase, da der Computer „vorsichtig“ programmiert ist und zum eigentlich Zwecke der Verhütung einberechnet, dass Spermien mehrere Tage überlebensfähig sein können.

Mit dem Nachweis des LH-Anstiegs beginnt die hochfruchtbare Phase und Persona zeigt ein Eisprung-Symbol an. Als Verhütungscomputer verwendet beginnt 3 Tage danach die Phase, in der eine Empfängnis nicht mehr möglich ist. Der Computer zeigt ein grünes Licht an.

Rot bedeutet also nicht, dass die fruchtbarste Phase beginnt, wenn man eine Schwangerschaft wünscht. In diesem Falle sollte man das Eisprungsymbol abwarten. Der Computer „lernt“ den Zyklus der Frau einzuschätzen. Während anfangs noch bis zu 20 Teststreifen notwendig sind, kann sich diese Zahl im Laufe des Lernprozesses deutlich reduzieren (mind. 8). Der Computer fordert die Hormontests von sich aus mit einer gelben Leuchte an.

Nicht für alle Frauen geeignet

  • Sie sollten keine Hormone nehmen, wenn Sie den Computer verwenden. Auch in einer laufenden Kinderwunschbehandlung ist die Anwendung nicht sinnvoll.
  • Wenn der Zyklus kürzer als 23 und länger als 35 Tage ist, sollte Persona ebenfalls nicht angewendet werden. Zumindest für den eigentlichen Verwendungszweck der Verhütung ist sonst die Zuverlässigkeit zu gering
  • Während der Stillzeit wird ebenfalls davon abgeraten, da die Zyklen dann noch durch das Prolaktin beeinflusst werden
  • Bestimmte Antibiotika (Tetrazykline) beeinflussen den Östrogenhaushalt und können daher die Ergebnisse verfälschen
  • Bei Stoffwechsel und Nierenstörung, welche den Östrogenhaushalt beeinflussen, kann es ebenfalls zu Störungen der Hormonbestimmung kommen, daher rät man bei Leber- und Nierenfunktionsstörungen von der Verwendung des Computers ab.

Selbstverständlich sollte man sich streng an die Vorgaben des Herstellers halten, wenn man mit Persona verhüten möchte. Für Frauen, die im Umgang mit der natürlichen Familienplanung geübt sind und einen unerfüllten Kinderwunsch haben, ist es auch möglich, die Teststäbchen ohne einen Computer zu verwenden.

Weitere Infos zur natürlichen Familienplanung

1)Freundl, G., Gnoth, C., & Krahlisch, M. (2016). Zykluscomputer und-Apps. Gynäkologische Endokrinologie14(2), 93-104.2)Sottong, U., Baur, S., & Klann, N. (2013). Natürliche Familienplanung heute: Mit ausführlicher Darstellung der Zykluscomputer. Springer-Verlag.3)In: Natürliche Familienplanung heute. Springer, Berlin, Heidelberg (2008): Zykluscomputer, Hilfsmittel und Softwareprogramme zur Bestimmung der fruchtbaren Phase.

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Literatur - Quellen[+]

((Forschungsprojekt NFP - Universität Heidelberg
Rötzer, E., & Rötzer, J. (2018). Natürliche Empfängnisregelung: Die symptho-thermale Methode–Der partnerschafltiche Weg. Verlag Herder GmbH.

Raith-Paula, E., Frank-Herrmann, P., Freundl, G., & Strowitzki, T. (2008). Natürliche Familienplanung heute (pp. 9-15). Springer Medizin Verlag Heidelberg.

Frank-Herrmann, P., Baur, S., Freundl, G., Gnoth, C., Rabe, T., & Strowitzki, T. (2015). Natürliche Familienplanung–aktueller Stand. Der Gynäkologe, 48(9), 657-666.

Ludwig, M. (2005). Natürliche Familienplanung. Kinderwunschsprechstunde, 15-21.

Sottong, U., Baur, S., & Klann, N. (2013). Natürliche Familienplanung heute: Mit ausführlicher Darstellung der Zykluscomputer. Springer-Verlag.

Weschler, T. (2016). Familienplanung: Das Standardwerk zur natürlichen Empfängnisverhütung, Kontrolle der Fruchtbarkeit sowie Erfüllung des Kinderwunsches. mvg Verlag.

Gnoth, C., & Noll, A. (2009). Kinderwunsch: Natürliche Wege zum Wunschkind. Gräfe und Unzer.))