Grundlagen der menschlichen Fruchtbarkeit

Die Abläufe der menschlichen Fortpflanzung sind sehr komplex und daher kann auch viel dabei schief gehen. Die Fruchtbarkeit des Menschen ist bedauerlicherweise nicht sehr hoch. Das ist bereits an der vergleichsweise schlechten Schwangerschaftswahrscheinlichkeit von maximal 30% pro Eisprung zu erkennen. Aber nur alle Voraussetzungen perfekt sind! Sonst liegt die Quote durchaus um einiges tiefer.
Wie häufig ist der unerfüllte Kinderwunsch?
Die Frage wird sehr unterschiedlich beantwortet, da auch die Definition des unerfüllten Kinderwunschs nicht einheitlich erfolgt. Befragungen zeigen, dass ca. 10 Millionen Menschen zwischen 25 und 59 Jahren keine Kinder haben, was 30,3% entspricht1)Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung: „Ungewollt kinderlos“ (1. Auflage, 2007).. Davon haben ca. die Hälfte einen aktuellen Kinderwunsch oder in der Vergangenheit. Basierend auf diesen Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage (Allensbach, 2006) kommt man daher auf die oft zitierten 15% von Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch. In den Vereinigten Staaten ist diese Quote von 15% ebenfalls festgestellt worden2)Thoma ME, McLain AC, Louis JF, et al. Prevalence of infertility in the United States as estimated by the current duration approach and a traditional constructed approach. Fertil Steril. 2013;99:1324–31.
In einer Studie mit 15.000 befragten Männern und Frauen aus Großbritannien lag die Zahl ein wenig niedriger. 12,5% der Frauen berichteten über Schwierigkeiten, schwanger zu werden und 10,1 Prozent der Männer. Mehr als die Hälfte suchte medizinische Hilfe aufgrund des unerfüllten Kinderwunschs3)Datta J, Palmer MJ2 Tanton C, Gibson LJ, Jones KG, Macdowall W, Glasier A, Sonnenberg P, Field N, Mercer CH, Johnson AM, Wellings K
Prevalence of infertility and help seeking among 15 000 women and men.
Hum Reprod. 2016 Sep;31(9):2108-18.
Wie klappt das Schwangerwerden und was für Hemmnisse gibt es?
In den hier verlinkten Seiten dieses Kapitels wird in einer ausführlichen Übersicht die Eizellreifung, Eisprung, Befruchtung und Einnistung des Embryos beschrieben und die wesentlichen hormonellen Zusammenhänge erläutert. Ebenso die Entstehung der Spermien als einem weiteren wichtigen die weibliche Fruchtbarkeit beeinflussenden Faktor. Auf Störungen dieser Funktionsabläufe wird im Kapitel „Ursachen“ weiter eingegangen.
Die hier erläuterten Zusammenhänge können im Rahmen der „Natürlichen Familienplanung“ zur Bestimmung der eigenen Fruchtbarkeit und des Eisprungzeitpunkts genutzt werden.
Und daraus ergibt sich dann auch unsere Liste der Maßnahmen, die einem helfen können, die eigene Fruchtbarkeit zu verbessern.
Weitere Infos zum Thema
- Was kann man selbst tun?
- Der normale weibliche Zyklus
- Weibliche Hormone: Funktion und Regulation
- Spermien: Produktion und Funktion
- Natürliche Familienplanung (NFP)
Literatur - Quellen