Omega-3-Fettsäuren – Fisch essen, Asthma beim Kind vermeiden?


Fischölkapseln, genauer gesagt Kapseln mit Omega-3-Fettsäuren, gelten schon länger als unglaublich gesund. Während der Schwangerschaft eingenommen sollen sie das Asthmarisiko des noch ungeborenen Kindes verringern können.

Die Autoren einer wissenschaftlichen Analyse sind allerdings der Meinung, dass dazu keine hochdosierten Supplemente eingenommen werden müssen, sondern dass zwei bis drei Portionen Seefisch pro Woche dieselbe Wirkung haben.

2016 veröffentlichten dänische Wissenschaftler eine Studie, die klären sollte, ob die Einnahme von Fischöl während der Schwangerschaft das Asthmarisiko des Kindes verringern kann, also ob die Fettsäuren die Entstehung von Asthma (und anderen Atemwegsbeschwerden) entweder komplett oder wenigstens teilweise verhindern kann.

An der Studie nahmen 736 Schwangere teil. Sie bekamen entweder Fischöl (mit Omega-3-Fettsäuren) oder Olivenöl. Nach der Geburt begleiteten die Forscher die Kinder über mehrere Jahre hinweg. Das Asthmarisiko lag bei den Kindern, deren Mütter während der Schwangerschaft Fischöl bekommen hatten, bei 16,9 Prozent; bei den Kindern der Vergleichsgruppe lag das Risiko bei 23,7 Prozent. Auch das Risiko von Infektionen im Rachenraum war geringer; bei Ekzemen oder allgemein bei Allergien konnte keine Veränderung festgestellt werden.

Fisch essen ist genauso gut

Jetzt haben Wissenschaftler der University of South Florida in Tampa eine Analyse veröffentlicht, die sich mit zwei Studien zu diesem Thema befasst. Die Autoren der Arbeit, Dr. Richard Lockey und Dr. Chen Hsing Lin, kommen zu dem Schluss, dass hochdosierte Omega-3-Präparate tatsächlich dabei helfen können, das Entstehen von Asthma zu verhindern. Allerdings sind sie der Meinung, dass Schwangere den gleichen Effekt erzielen können, wenn sie zwei bis drei Mal in der Woche Seefisch verzehren.

Omega-3-Fettsäuren kann der menschliche Körper nicht selbst herstellen, sie müssen daher über die Nahrung aufgenommen werden, so Lin. Hochdosierte Supplemente im dritten Trimester sind aber nicht zwingen notwendig: Zwei bis drei Portionen Seefisch pro Woche können vermutlich genauso gut vor Asthma schützen und haben weitere positive Auswirkungen auf die Entwicklung des ungeborenen Kindes, sagt Lockey.

Gute Omega-3-Quellen

Omega-3-Fettsäuren kommen natürlich nicht nur in speziellen Präparaten und in Kapseln vor. Fettiger Seefisch ist eine gute Omega-3-Quelle, etwa in Hering, Lachs, Makrele, Tunfisch und Sardine. Diese Fische sind auch bei uns im gut sortierten Supermarkt erhältlich, frisch, tiefgekühlt oder auch in Konserven. Zu beachten ist beim Verzehr von Seefisch immer, dass die Fische umso mehr Quecksilber enthalten, je weiter oben sie auf der Beuteleiter stehen. Das Schwermetall reichert sich im Körper des Fisches an, und wenn er vom „nächstgrößeren“ Raubtier gefressen wird, nimmt dieses auch das Quecksilber mit auf.

Gute pflanzliche Quellen für Omega-3-Fettsäuren sind beispielsweise Leinöl und, in geringerem Maß, Walnussöl. Auch die nicht ganz so einfach wie Lein- und Walnussöl erhältlichen Öle aus Chiasamen und Perillasamen sind sehr reich an Omega-3-Fettsäuren.


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