Hallo Pealotte und Maiglöckchen,
obwohl es mir momentan nicht so gut geht, weil ich grad wieder mal meine Periode leicht verspätet bekommen habe, statt schwanger geworden zu sein, kann ich Euch aus eigener Erfahrung beruhigen:
- Wenn man noch ein bisschen älter geworden ist und keiner mehr erwartet, dass man noch Kinder bekommt und keiner mehr annimmt, dass man es überhaupt noch versucht, wird man auch nicht mehr darauf angesprochen, was die Sache sehr vereinfacht.
- Die Wahrheit erleichtert ungemein. Als wir mit unserem unerfüllten Kinderwunsch noch geheim umgegangen sind, war das ein Riesendruck. Jetzt antworte ich, wenn mich wer fragt, ob wir Kinder haben, "Leider, nein." - Meistens wird dann gar nicht weitergefragt - wie gesagt, das erübrigt sich ab einem gewissen Alter. Und alle unsere guten Freunde wissen es ohnehin schon.
- Also sofern einen kleinkarierte Leute mit unangenehmen Frage noch verletzen können, ist es sicher klug, sich von ihnen fern zu halten. Aber wenn man weiß, dass man von gut gesinnten Menschen umgeben ist, sollte man meiner Meinung nach je nach eigenem Gefühl kurz oder länger ehrlich sagen, wie es in einem aussieht. Freunde sind dazu da, dass man sich mit ihnen gemeinsam freuen kann und auch Leid gemeinsam teilt. Das können sie von Euch erwarten und Ihr könnt es von ihnen erwarten.
Insofern kann ich auch die vereinzelten negativen Reaktionen im Kinderwunsch-Forum auf Positiv-Posts kaum verstehen. Da werden ja Leute, die einfach nur ihre überschießende Freude über eine erfolgreiche Schwangerschaft verkünden wollen, fallweise richtig abgewiesen mit der Begründung, sie mögen doch sensibler sein. Das halte ich auch für problematisch. Man kann vielleicht sagen, dass man das selbst momentan schwer aushält, aber doch nicht eine Forenteilnehmerin dafür rügen, wenn sie erwartet, dass sich die anderen für sie mitfreuen. Wer das grundsätzlich für falsch hält, sucht m.E. eher Leidensgenossinnen und Schicksalsgemeinschaften, die sich dann ja sofort auflösen, sobald eine Teilnehmerin daraus nicht mehr leidet oder sich ihr Schicksal zum Positiven wendet. Das ist nicht gerade meine Auffassung von Unterstützung durch andere - und von den meisten anderen ja sicher auch nicht.
Die größte Kunst bestünde natürlich darin, immer über allem haltungsmäßig drüberzustehen - das kann ich aber leider auch nicht. Nur, wie gesagt, im Freundeskreis sollte das auch nicht notwendig sein.
Liebe Grüße
Lavendelduft