Hallo Ihr Lieben,
das ist mein erster Eintrag. Ich gehörte vorher zu den stillen Lesern, weil ich nicht wusste, was ich sagen sollte und vor allem wie.
Mein Mann und ich versuchen seit 4 Jahren ein Kind zu bekommen. Letztes Jahr im Mai war ich dann schwanger, mein Wunder 2012, ich war überglücklich, in der 9 Wo habe ich jedoch dann erfahren, dass das Herz nicht schlägt und ich zur Ausschabung muss. Ich war am Boden zerstört, aber irgendwann habe ich dann positiv gedacht. Ich war einmal schwanger geworden und dann würde ich es auch wieder werden. Aber bis jetzt hat es nicht mehr geklappt, auch nicht durch Unterstützung im Kinderwunschzentrum. Wir haben dann letzten Monat aufgegeben...
Und jetzt werde ich ständig damit konfrontiert. In der Osteopathie Praxis, in der ich arbeite kommen sehr viele Mütter mit Ihren Kindern oder schwangere Frauen und ständig wird über Schwangerschaft und Kinder gesprochen. Meine Schwester ist jetzt auch schwanger und in der Familie ist nur noch die Schwangerschaft Thema. Dabei achtet keiner darauf, dass mich manche Worte vielleicht verletzen können. Ich kann Ihre Freude verstehen und freue mich selbst sehr für meine Schwester. Aber ich finde es hart, dass jeder sich so verhält, als wäre nie etwas gewesen. sie haben mir so auch ganz einfach gesagt:" Sie ist jetzt in der 9.Woche und da kann man schon das Herz schlagen sehen." So als wüsste ich das nicht und als hätten sie vergessen, dass bei meinem Kind damals das Herz nicht geschlagen hat. Eine gute Freundin von mir, der ich das alles offen erzählt hatte, während wir versucht haben schwanger zu werden und die weiß, dass ich erst letzten Monat beim Kinderwunschzentrum aufgehört habe, hat mich letzten so im Gespräch gefragt, ob ich jetzt die Pille zu nehmen. Selbst mein Mann kam es gar nicht in den Sinn, dass es mich manchmal noch traurig macht oder dass es jetzt für mich schwer ist, dass meine Schwester schwanger ist. Für ihn ist das Thema erledigt.
Ich versteh das alles nicht. Erst konnte niemand meine Trauer verstehen, weil jeder gesagt hat: "Mach dir keine Sorgen... Das klappt auf jeden Fall... Ich kann mir nicht vorstellen, dass es nicht klappt..." usw. und jetzt tut jeder so, als wäre das Thema schon lange abgeschlossen. Immer wenn ich darüber sprechen wollte, wurde ich nur aufgeheitert, entweder mit " Ihr bekommt bestimmt Kinder, da bin ich sicher" oder "Ein Leben ohne Kinder ist doch auch schön". Nur durch die Entscheidung aufzuhören und zu akzeptieren, dass es nicht klappt, sind ja nicht von jetzt auf gleich alle Gefühle, die damit verbunden waren, weg.
Ich zieh mich mehr und mehr zurück, weil ich einfach das Gefühl habe meine Freunde und Familie sind da echt taktlos und streuen immer wieder Salz in die Wunde und gehen davon aus, dass es mir nicht mehr ausmacht, weil wir uns ja entschieden haben, aufzuhören.
Ich wünsche mir so sehr jemand zum reden, ich fühle mich von Anfang an mit dem Thema sehr allein und unverstanden
Geht es manchen von Euch auch so? Was kann ich tun?