Ach Cuba, ich drück dich mal aus der Ferne.
Deine Verzweiflung angesichts der Milchsituation ist genau wie bei mir im September/Oktober. Es ist genau wie Anja schreibt: es ist normal wie es dir jetzt geht und es muss nicht so bleiben! Halte einfach noch länger durch, egal wie frustrierend, denn es ist gut für Sarah.
1. JEDER Tropfen Milch ist kostbar, auch wenn deine Sarah nicht komplett von deiner Milch ernährt wird momentan. Die Frequenz würd ich nicht erhöhen. Habe auch alle 2,5 h gepumpt, hat meine mengen gar nicht gesteigert, sondern nur das Gefühl von Gehetztsein verstärkt. du brauchst ja auch zeit zum Kuscheln mit deiner Tochter. aber regelmäßige zeiten einhalten.
2. Der Stress durch die Kliniksituation ist schuld an dem mangeldem Milcheinschuss. Druck verstärkt das Ganze nur.
3. Die Natur hat es so eingerichtet, dass eine Mutter durch den Kontakt mit ihrem Kind mehr
Prolaktin ausschüttet. Dieses Hormon steuert die Milchmenge. Du kannst grad nicht oft mit deinem Kind zusammen sein, daher kannst du auch nicht so viel Milch erzeugen.
4. Du bist innerhalb der ersten 3 Wochen nach Entbindung noch in der "hormonellen" Phase, wo sich die Milchmenge einspielt. Wenns jetzt nicht genug ist, heißt das noch lange nicht, dass es später auch zu wenig ist.
5. Hast du eine gute Milchpumpe? Ich hatte die Medela Symphony und war sehr zufrieden. Habe mir ein Doppelpumpset dazu gekauft, das war eine super Investition und Zeitersparnis.
6. Schaffe dir zuhaus möglichst immer die gleiche Umgebung fürs Pumpen. Telefon raus, schöne Musik rein, ich hab mir Rotlicht auf die Brüste gestrahlt und mit Stillöl die Brüste vorher "aufgewärmt". Beim Pumpen etwas vorbeugen, dann fließt die Milch leichter. Evtl die
"Pumpmusik" im Discman mit in die Klinik nehmen, Augen zu und dort mit der gleichen entspannten Stimmung pumpen.
7. Deine Pumpe wenn möglich auch in die Klinik mitnehmen. Dann musst du da nicht mit schmuddeligen Pumpen rumhantieren bzw warten bis eine frei ist etc.
8. Nickerchen machen wenns möglich ist, nicht vergessen: auch in der Klinik essen (Brote schmieren) und auch dort trinken. Stillende müssen sich regelmäßig ernähren, nicht mehr als 1 kg pro Woche abnehmen, trotz der Ausnahmesituation!
9. Nachts zwischen 2 und 5:00 Uhr mit ausgeruhten Brüsten (6 h Pause) pumpen, das regt den
Prolaktinspiegel für den folgenden Tag an.
Gibt es eine Möglichkeit, dich mit eurer Maus stationär aufnehmen zu lassen, wenn sie von der Intensivstation runterkommt? Wenn ja, jetzt schon klar machen. Du wirst sehen, wie deine Milch dann zunimmt. Es ist ja auch Quatsch, immer im Voraus produzieren zu müssen, in der Natur läuft es ja auch nicht so.
10. Es gibt ein Nasenspray mit dem Hormon Oxytocin, welchen den Milchfluss anregt. Es heißt Syntocinon, Rezept vom Gyn. Und Mönchspfeffer-Globuli bei Stress. Beides hat mir nix gebracht, aber nachdem ich alles probiert hatte, konnte ich endlich loslassen, denn mit dem Willen erreicht frau da gar nix.
11. Last but not least: Du kannst die Situation jetzt nicht ändern. Deine Milch reicht nicht, Punkt aus. Deine Maus ist gut umsorgt und hungert nicht. Die Pumperei jetzt ist das Mittel, deinen Milchfluss am Laufen zu halten für den Zeitpunkt, wo ihr diese schwere Zeit hinter euch gebracht habt und sie zu dir nach hause kommt.
Informiere dich jetzt übers Stillen, damit ihr es probieren könnt, sobald euer Mäuschen weniger verkabelt ist!!! Beim Stillen kommt es nicht so sehr auf die Milchmenge an, sondern auf den Körperkontakt. Ich hätte mir damals eine stillfreundlichere Atmosphäre in der Säuglingsstation gewünscht. Wusste ja gar nicht wie das geht mit dem Anlegen.
Wir haben es zuhaus nachgeholt. Gut 4 Wochen haben wir gebraucht und 3 Osteopathibehandlungen, aber jetzt kanns der Kleine und ich hatte auch seit seiner Heimkehr plötzlich ausreichend Milch.

und
3 mal bearbeitet. Zuletzt am 13.01.08 16:22 von Trillian_06.