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  @ Reaba und Xanthippe
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   gelöschter User
schrieb am 26.09.2008 12:14
So, neueinstieg smile


KLAR! Absolut! Muß man. Anamnese, Familienanamnese, entsprechende weiterführende 
Diagnostik je nach Thema, hier also Blut vom Pat. und am besten noch von 
Familienangehörigen. Leider macht es immer viel Mühe, Patienten dazu zu bringen, an 
Studien teilzunehmen.

Ein GUTER Hausarzt oder Internist - wie meiner - sollte diese Fragen stellen. Meiner HAT gefragt. Und war baff, als ich ihm sagte: MTHFR, blablabla - er hat sofort am Schreibtisch gegoogelt grins und stößt grins als erstes (!) auf DIE Seite im Wiki hier beim Doc, die Reaba und ich erstellt haben ROFL herrlich!!! Dann auf Uni Ulm. Seither ist er supersensibilisiert, und er hat es voll in sein Programm aufgenommen. Ein GUTER eben smile (und Drillingsvater, alleinerziehend, dank Kiwubehandlung grins )




> > eines ist aber mittlerweile schon harter fakt: 

> HCY 
> > schlägt mit etwa 10% als eigenständiger 

> > risikofaktor bei atriosklerösen events ein. 

Wo hast Du die Zahl her Habe jetzt gerade extra nochmal ein Literaturscreening gemacht 
und kann nur finden, dass es nicht geklärt ist. Es gibt zwar Hinweise dafür, dass es bei 
arteriosklerosen Ereignissen immer mal wieder leicht bis moderat erhöhte Homocysteinwerte gibt, 
allerdings wird immer wieder diskutiert, dass der 
Kausalzusammenhang fraglich bleibt, weil die Ergebnisse immer wieder zu uneinheitlich 
sind. Aber gut - man muß natürlich weiter untersuchen, das ist keine Frage.

Sagen wir es doch mal so, selbst WENN HCY nicht die URSACHE für eine Ateriosklerose ist, dann ist es ein MARKER für etwas, was abläuft, was zu KHK führt oder führen kann. So z. B. MTHFR, was einen hohen HCY Spiegel zru Folge hat, weil Folsäure nicht ordentlich umgesetzt wird. Wir wissen aber, dass eben ohne Folsäure die Blutgerinnung gestört ist, somit ist HCY ein Hinweis, weiter zu forschen. Es wäre billiger, denke ich, erst HCY zu testen, als gleich auf MTHFR. Und die Durchseuchung, wenn man so will, ist riesig bei MTHFR. Früher erlebten die Menschen ihre Thrombosen nicht merh, weil sie mit 65 starben, vielleicht am Infarkt, heute könenn Thrombosen behandelt werden - und sie haben länger was von ihrer Blutgerinnungsstörung. Sarkastisch ausgedrückt zwinker




> > 
> > andere polymorphismen sind durchaus schon  genauer 

> > erforscht und krankheitsbildern zuzuordnen...es 

> > dauert halt immer alles seine zeit ehe sowas  auch 

> > in der letzten hausarztpraxis angekommen ist 

Das Problem ist übertragbar auf Untersuchungen zu anderen multifaktoriellen Erkrankungen. 

Es gibt Menschen mit einer Hyperhomocysteinämie die nie kardiovaskulär erkranken und es
 gibt Menschen ohne, die es erwischt... hmh... ist wirklich schwierig und ne große Aufgabe, 
sowas besser zu klären.

Dafür müsste man ein RisikoPROFIL erstellen, da HCY nur ein einziger kleiner Faktor ist. Es gibt Leute ohne HCY, klar, die sterben dran, weil sie z. B. PAI1 haben, oder Lupus oder so. Letztlich bleibt es beim Profil, bei vielen Tests, Fragen, der Summe des ganzen. Und wo wir bei Summe sind:

Wenn einer raucht, säuft und sonstwie keinen astreinen Lebenswandel hat - kann man noch so wenig Gerinnungsstörungen haben, dann schaufelt man sich eh sein eigenes Grab.


Was unerfüllten KiWU betrifft wird soweit ich weiß ein Thrombophiliescreening auf Faktor V 
Leiden, Antiphospholipid-Syndrom und andere und eventl. auch MTHFR gemacht Das weißt 
Du wahrscheinlich besser als ich. Aber halt auch nur bei den Menschen, die Probleme 
haben: gehäufte Aborte, keine Schwangerschaft etc. Bei jungen Menschen mit Schlaganfall 
oder Herzinfarkt wird auch routinemäßig abgeklärt. Jeden prophylaktisch abzuklären macht 
einfach keinen Sinn aus Kostengründen. Das hat ja nicht nur was mit Primäprävention zu 

tun, sondern auch damit, ob die Primärprävention sich ökonomisch lohnt im Vergleich zum 
erwarteten Krankheitsrisiko. Ist für den Einzelnen u.U. besch...., wenn er/sie diejenige ist, die

 in jungen Jahren eine Thrombose wegen eines Antiphospholipidkörpersyndroms bekommt, 
was man vorher hätte testen können. Das stimmt.

Wenn Du weißt, wie die Durchseuchung mit MTHFR ist, dann würdest Du testen..... denn die Hälfte der Bevölkerung wäre mit ein bisschen Folat gesünder. Das IST ein Nutzenfaktor, der z. B. in der Schweiz erkannt wurde, bei uns nicht. Weil Deutsche manchmal doof und blind sind und nicht lesen können und keinen Internetzugang haben.


Es hilft letztlich nur Aufklärung. Lesen lesen lesen. Wissen.

Der Internist/Kardiologe meines Vaters kennt diese Zusammenhänge weniger als ich Ich bin sauer

Das ist das schlimme - das die meisten Ärzte nur wissen, was sie vor 30 Jahren im studium gelernt haben.

Die kennen nix anderes.

Damit sind die Patienten verloren....


1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.09.08 12:21 von Greta S.


  Re: @ Reaba und Xanthippe
no avatar
   gelöschter User
schrieb am 26.09.2008 15:00
..einklink zwinker

hallo greta + xanthippe,

weitestgehend sind die fragen, die aufkamen durch gretas beitrag ja nun schon beantwortet worden..

wo genau mir HCY als 10% faktor untergekommen ist habe ich leider bei der recherche meine vielfältigen(!) quellen auch nicht mehr gefunden traurig
die fundierteste literatur über diese problematik führt aber immer zu olaf stangers arbeit und dem mittlerweile standardwerk "homozystein"....ich hab es antiquarisch gekauft, weil die auflage sehr vergriffen ist zwinker
vielleicht dazu auch noch ein link aus dem fundus des hamburger endokrinologikums:

[www.endokrinologikum.com]

nein, es (MTHFR) ist nicht nur die eine gerinnungsstörung, die mit bis zu 45% heterozygot und bis zu 15% homozygot in unserer bevölkerung verbreitet ist...es sind bei weitem andere störungen, die sich gerade bei kiwu, aber auch im cardiologischen und neurologischen bereich niederschlagen.

nachzulesen bei www.trobisch.de...dort unter gerinnungsstörungen im bereich praxis/kinderwunsch

wenn ich das laienhaft zusammenfassen darf für alle mir bisher bekannten gerinnungsüber, so kann man sagen, dass die pathomechanismen sich je nach mensch unterschiedlich, aber doch nach gleichem musten übel auswirken....gemein ist eigentlich fast immer auch ein anstieg der entzündungsparameter, manchmal die einfachen spezifischen, manchmal auch nur so abgefahrene sachen, wie d-dimere.
ebenfalls gemein ist ein untergang von gewebe der intima der gefäße und bei einigen gerinnungsstörungen auch eine gehäufte inzidenz, dass schon die baupläne der gefäßstrukturen nicht normativ angelegt zu sein scheinen.

wie greta bereits schrieb: es gibt noch viel zu untersuchen und forschen...dazu gehört primär die erhebung von messwerten bei begründetem verdacht - am besten für die ganze betroffene "sippe" smile
nur man muss endlich mal das elfenbeintürmchen mit erkenntnisstand von vor wohlwollend geschätzen -20 jahren verlassen und sich in die niederungen der aktuellen studienlage begeben. die ist bei weitem nicht kohärent, aber es zeichnet sich eine deutliche tendenz hin zu mehr aufmerksamkeit für diese zusammenhänge ab.

@ greta: das mit dem googelnden doc find ich ja cool LOL ... war einer der eher helleren momente damals im kiwu-forum zwinker




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