So, neueinstieg
KLAR! Absolut! Muß man. Anamnese, Familienanamnese, entsprechende weiterführende
Diagnostik je nach Thema, hier also Blut vom Pat. und am besten noch von
Familienangehörigen. Leider macht es immer viel Mühe, Patienten dazu zu bringen, an
Studien teilzunehmen.
Ein GUTER Hausarzt oder Internist - wie meiner - sollte diese Fragen stellen. Meiner HAT gefragt. Und war baff, als ich ihm sagte: MTHFR, blablabla - er hat sofort am Schreibtisch gegoogelt

und stößt

als erstes (!) auf DIE Seite im
Wiki hier beim Doc, die Reaba und ich erstellt haben

herrlich!!! Dann auf Uni Ulm. Seither ist er supersensibilisiert, und er hat es voll in sein Programm aufgenommen. Ein GUTER eben

(und Drillingsvater, alleinerziehend, dank Kiwubehandlung

)
> > eines ist aber mittlerweile schon harter fakt:
> HCY
> > schlägt mit etwa 10% als eigenständiger
> > risikofaktor bei atriosklerösen events ein.
Wo hast Du die Zahl her Habe jetzt gerade extra nochmal ein Literaturscreening gemacht
und kann nur finden, dass es nicht geklärt ist. Es gibt zwar Hinweise dafür, dass es bei
arteriosklerosen Ereignissen immer mal wieder leicht bis moderat erhöhte Homocysteinwerte gibt,
allerdings wird immer wieder diskutiert, dass der
Kausalzusammenhang fraglich bleibt, weil die Ergebnisse immer wieder zu uneinheitlich
sind. Aber gut - man muß natürlich weiter untersuchen, das ist keine Frage.
Sagen wir es doch mal so, selbst WENN HCY nicht die URSACHE für eine Ateriosklerose ist, dann ist es ein MARKER für etwas, was abläuft, was zu KHK führt oder führen kann. So z. B. MTHFR, was einen hohen HCY Spiegel zru Folge hat, weil Folsäure nicht ordentlich umgesetzt wird. Wir wissen aber, dass eben ohne Folsäure die Blutgerinnung gestört ist, somit ist HCY ein Hinweis, weiter zu forschen. Es wäre billiger, denke ich, erst HCY zu testen, als gleich auf MTHFR. Und die Durchseuchung, wenn man so will, ist riesig bei MTHFR. Früher erlebten die Menschen ihre Thrombosen nicht merh, weil sie mit 65 starben, vielleicht am Infarkt, heute könenn Thrombosen behandelt werden - und sie haben länger was von ihrer Blutgerinnungsstörung. Sarkastisch ausgedrückt
> >
> > andere polymorphismen sind durchaus schon genauer
> > erforscht und krankheitsbildern zuzuordnen...es
> > dauert halt immer alles seine zeit ehe sowas auch
> > in der letzten hausarztpraxis angekommen ist
Das Problem ist übertragbar auf Untersuchungen zu anderen multifaktoriellen Erkrankungen.
Es gibt Menschen mit einer Hyperhomocysteinämie die nie kardiovaskulär erkranken und es
gibt Menschen ohne, die es erwischt... hmh... ist wirklich schwierig und ne große Aufgabe,
sowas besser zu klären.
Dafür müsste man ein RisikoPROFIL erstellen, da HCY nur ein einziger kleiner Faktor ist. Es gibt Leute ohne HCY, klar, die sterben dran, weil sie z. B. PAI1 haben, oder Lupus oder so. Letztlich bleibt es beim Profil, bei vielen Tests, Fragen, der Summe des ganzen. Und wo wir bei Summe sind:
Wenn einer raucht, säuft und sonstwie keinen astreinen Lebenswandel hat - kann man noch so wenig Gerinnungsstörungen haben, dann schaufelt man sich eh sein eigenes Grab.
Was unerfüllten KiWU betrifft wird soweit ich weiß ein Thrombophiliescreening auf Faktor V
Leiden, Antiphospholipid-Syndrom und andere und eventl. auch MTHFR gemacht Das weißt
Du wahrscheinlich besser als ich. Aber halt auch nur bei den Menschen, die Probleme
haben: gehäufte Aborte, keine Schwangerschaft etc. Bei jungen Menschen mit Schlaganfall
oder Herzinfarkt wird auch routinemäßig abgeklärt. Jeden prophylaktisch abzuklären macht
einfach keinen Sinn aus Kostengründen. Das hat ja nicht nur was mit Primäprävention zu
tun, sondern auch damit, ob die Primärprävention sich ökonomisch lohnt im Vergleich zum
erwarteten Krankheitsrisiko. Ist für den Einzelnen u.U. besch...., wenn er/sie diejenige ist, die
in jungen Jahren eine Thrombose wegen eines Antiphospholipidkörpersyndroms bekommt,
was man vorher hätte testen können. Das stimmt.
Wenn Du weißt, wie die Durchseuchung mit MTHFR ist, dann würdest Du testen..... denn die Hälfte der Bevölkerung wäre mit ein bisschen Folat gesünder. Das IST ein Nutzenfaktor, der z. B. in der Schweiz erkannt wurde, bei uns nicht. Weil Deutsche manchmal doof und blind sind und nicht lesen können und keinen Internetzugang haben.
Es hilft letztlich nur Aufklärung. Lesen lesen lesen. Wissen.
Der Internist/Kardiologe meines Vaters kennt diese Zusammenhänge weniger als ich
Das ist das schlimme - das die meisten Ärzte nur wissen, was sie vor 30 Jahren im studium gelernt haben.
Die kennen nix anderes.
Damit sind die Patienten verloren....
1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.09.08 12:21 von Greta S.