naja - es sagt sich so einfach...
Ich habe auch oft Stunden auf Bahnhöfen gestanden - oft ohne Infos.
Die meisten durften halt nicht eher gehen (mein Mann auch nicht und die in dem Seminar bei denen).
Wäre das vor 5 Jahren passiert, hätte ich auch im Bahnhof schlafen dürfen...
Wenn Du dann falsche oder zu späte, bzw. keine Infos bekommst und wirklich da im kalten oder Regen stehst, es zu spät war, weil Du schon unterwegs warst, dann zuhause evtl. kleine Kinder auf Mama oder Papa warten, Du keinen informieren kannst, weil die Handys auch nicht gehen.
Verpflegung kaum da ist usw. kann das schon passieren, daß man gefrustet ist.
Klar - letztendlich weiß eigentlich jeder, daß keiner was dafür kann und viele sich bemühen, das Beste draus zu machen (obwohl viele da auch nicht in die Pötte kommen).
Aber es nervt halt schon.
Meist ist es auch nicht so, wie berichtet wird. Ich weiß es z.B. noch von der Bombendrohung am Flughafen Düsseldorf.
An dem Tag kamen wir aus Mallorca wieder und waren 18h unterwegs (ab Abflug Malle) und hingen dann am HBF !!! Düsseldorf fest, nachdem wir von Köln oder so mit dem Bus transportiert wurden obwohl der Flieger lange über Düsseldorf gekreist hatte und dann plötzlich Hubschrauber neben uns herflogen - ohne Info!!! (nee, war gar nicht Köln aber wo weiß ich nicht mehr).
Wenn Du dann nur falsche Infos bekommst, nichts!!! zutrinken erhältlich ist, Dein Gepäck und Buggy wer weiß wo ist, Dein Kind jammert, alle Hunger und Durst haben, der Tag anstrengend war und Du nicht weißt, ob Du da am Flughafen warten sollst oder nicht und die Busfahrer draussen auch nichts wissen, Du Dich dann mit mehreren zusammentust und auf Gesellschaften pfeifst und einfach in irgendeinen Bus steigst, der Dich mit anderen dann nach Düsseldorf gurkt, Du immer noch nix zu Essen und Trinken hast, keinen erreichen kannst, dem Busfahrer den Weg erklären mußt, er dann in Ddf. nicht zum Flughafen darf sondern Dich am HBF absetzt, da auch keiner weiß (auch nicht die Polizei) was los ist und wie es weiter geht, Du da rumirrst und keiner! weiß, ob und wie Du wann zum Flughafen DDF kommst und Dich dann letztendlich von ner Tante abholen läßt (ohne Autokindersitz, weil den Deine Eltern im Auto haben, welche noch Stunden IM Flughafen festhängen, weil eben keiner raus und rein darf, dort auch alle Durst haben seit Stunden und nur wenige Flaschen Wasser verteilt wurden obwohl alle in praller Sonne stehen müssen), Du dann am nächsten Tag immer noch nix vom Gepäck, Buggy usw. weißt, Du aber immerhin zuhause bist und Deine Eltern noch nicht und dies nur ein kleiner Ausschnitt ist -
DANN bist Du halt gefrustet und nicht dankbar, daß in Deinem Flugzeug keine Bombe war, es einige Wasserflaschen und Sandwiches für irgendwelche Leute gab und Du im Nachhinein weißt, daß es eine Bombendrohung war...
So ähnlich stelle ich es mir bei den Leuten vor - die Nerven liegen irgendwann blank wegen dieser Unsicherheit und da siegt halt der Frust statt die Freude, weil man mehr merkt, was einem fehlt, statt, was man hat.
Wir haben uns gestern auch nicht über den Stromausfall gefreut - die Leute in Afrika wären über kaltes fließendes Wasser und Kerzen froh gewesen. Ist auch irgendwie eine Form von Undankbarkeit...
Ebenso kaputte Autos usw. - andere würden sich freuen, überhaupt ein Fahrrad zu besitzen oder im Warmen zu sitzen - auch, wenn Dachpfannen fehlen...

- ich nehme mich da nicht aus - wir klagen schon auf hohem Niveau - das stimmt. Aber es liegt immer daran, was man sonst halt gewohnt ist - Abstriche erfreuen nunmal keinen. Alle denken, wie es wäre, wenn alles normal liefe und nicht, was sie noch immerhin haben...
Gruß,
Sandra