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  Altersgerechtes Malen bzw. Geschlechterunterschiede
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   kerstin*
schrieb am 19.01.2007 15:33
Irgendwie fällt mir gerade keine gescheite Verstichwortung meines Anliegens ein. Hier die Langfassung: Mittlerweile waren alle Kontaktlehrerrinnen der unterschiedlichen Schulen in der KiTa und haben sich "ihre" zukünftigen Schüler angeschaut und wir Eltern wurden über die Einschätzungen informiert. Bei uns werden 16 Kinder eingeschult. 8 Jungen und 8 Mädchen. 7 der 8 Jungen haben die Beurteilung bekommen, dass sie noch feinmotorische Defizite haben, weil sie nicht altersgerecht malen. Ich weiß, dass mein Sohn kein Künstler ist und von den 7 Kindern ist er wohl der, der noch am besten malt, doch trotzdem hat mich dieses Urteil geschockt. Es geht wohl auch darum, dass die Jungen Menschen gemalt haben, diese aber nicht mit Details versehen haben. Der Zauberer hatte keinen Stern auf dem Umhang, die Frau keine Ohrringe usw. Nach meinen beobachtungen von "Kunstaustellungen" in der KiTa, sind dies alles Dinge, die auf Bildern von Mädchen ständig auftauchen aber von Jungen eher selten gemacht werden. Volkans Hände sehen z. B. meist eher aus wie ein rechen aber er würde niemals eine Hand malen, die nicht exakt 5 Finger. Das Bild der Freundin hat zwar schöne Hände mit rot lackierten Fingernädeln (und ist altersgerecht) aber nur 4 Finger. Irgendwie kommt es mir so vor, als ob bei diesen Beurteilungen in keinster Weise auf geschlechtsspezifische Entwicklungen oder auch Vorlieben geachtet wird.

Warum werden Kinder als feinmotorisch zurückgeblieben bezeichnte, die nicht gut malen aber dafür die tollsten Konstruktionspläne mit Bleistift und Lineal zeichen und mit Lego oder Schrauben und Holz nachbauen können, die Toll auf den Linien im Heft schreiben können, die 7 verschieden Fliegermodelle exakt falten können usw......

Nach diesem ersten Eindruck graust mir jetzt langsam vor der Schule, wenn das so weitergehen soll.

Wie sind denn da so eure Erfahrungen?

Gruß Kerstin


  Ich glaube, Du machst Dir zuviel Gedanken ....
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   SabineM und ihre Mäuse
schrieb am 19.01.2007 16:08
es ist einfach so, dass die Mädchen, was die künstlerischen Aspekte angeht, den meisten Jungen weit überlegen sind und einfach schöner (nicht besser) malen können. Dafür können sie in der Regel aber besser bauen, konstruieren etc. Nur die tollen Konstruktionspläne etc., die werden vorher nie erfragt.

Aus meiner Sicht soltlest du (nur) darauf achten, dass Volkan von der Feinmotorik soweit ist, dass er Buchstaben, Zahlen etc. einigermaßen ordentlich zu Papier bringen kann. Und das kann er ja ohne weiteres.

Ansonsten: Du weißt, was Dein Sohn kann. Und er kann wirklich viel (was man so zwischen den Zeilen lesen kann). Also: Zum einen Ohr rein, zum anderen raus. Volkan wird schon einen perfekten Schulstart hinlegen.
Sabine


  Re: Ich glaube, Du machst Dir zuviel Gedanken ....
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   kerstin*
schrieb am 19.01.2007 16:29
Zitat
SabineM und ihre Mäuse
es ist einfach so, dass die Mädchen, was die künstlerischen Aspekte angeht, den meisten Jungen weit überlegen sind und einfach schöner (nicht besser) malen können.

genau, das veranöasst meinen Ärger. Diese Erkenntnis sollte sich m.E. mittlerweile rumgesprochen haben. Aber warum ist das "Mädchen-Malen" der Maßstab, an dem dann alle Kinder gemessen werden???

Ich habe eigentlich auch keine Zweifel an Volkans Fähigkeiten, höchsten dass er kaspert, weil es ihm zu langweilig wird.

Gruß Kerstin


  Re: Altersgerechtes Malen bzw. Geschlechterunterschiede
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   Jonna
schrieb am 19.01.2007 17:12
Hallo kerstin,
dass es Dir vor der Schule graust, kann ich gut nachvollziehen, aber dass Du Dich von dieser Beurteilung verunsichern lässt nicht. Vielleicht liegt es ja daran, dass nur Kontaktlehrer INNEN vor Ort waren, aber von feinmotorischen Defiziten oder wie Du schreibt feinmotorisch zurückgeblieben zu sprechen, weil bei einem Zauberer der Stern fehlt oder bei einer Frau die Ohrringe (trägst Du Ohrringe?), halte ich für eine Frechheit. Ich bin zwar nicht einschlägig ausgebildet, aber das sagt mir schon mein normaler Menschenverstand, dass das bei Jungen wohl völlig normal ist. Abgesehen davon glaube ich nicht, dass die Jungen, die 3, 4, 5 oder was weiß ich wieviel Jahre älter sind, einen Zauberer zwangsläufig mit einem Stern oder eine Frau mit Ohrringen malen.
Ansonsten kann ich Sabine nur beipflichten: zum einen Ohr rein, zum anderen Ohr raus.
Es wird während der Schulzeit sicherlich noch häufig ungerechte Beurteilungen unserer Kinder geben und es ist schade, dass die Kinderwelt so "frauendominiert" ist, aber wir müssen wohl lernen, diese richtig einzuschätzen und damit entsprechend umzugehen.
Viele Grüße von Jonna und ihren beiden Zwergen (der auch schon vor der Schulzeit graust)


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  Wie war denn genau die Aufgabe?
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   Elsama
schrieb am 19.01.2007 19:26
Hallo Kerstin,

ohne nähere Kenntnis der Malsituation, finde ich es etwas schwierig dazu Stellung zu nehmen.
Wir hatten auch erst das Vorschulgespräch und da ging es auch um das Figurenzeichnen. Im Vorfeld wurde mit den Kindern das 'Modell' besprochen, einschließlich der signifikanten Merkmale (Was gehört zu dieser Person), anschließend wurden die Kinder aufgefordert die Figur aus dem Gedächtnis zu zeichnen und ihren Namen unter das Bild zu setzen.
Meiner hat natürlich den Namen vergessen Spiel
Das ist auch genau sein Problem, er hört die Hälfte, fängt an und dann fehlt der Rest. Ich fand das sehr hilfreich. Sein KiGa-Freud hat die Mütze vergessen (eben überhört oder vergessen, dass der Junge draussen in der Kälte ist).

Ich weiß nicht, wie es bei euch war, ebr wenn du dir unklar bist, erkundige dich nochmal genau nach der Aufgabe. Und wenn die Kritik ungerechtfertigt ist, sprich das Thema noch mal bei der Erzieherin an.

LG Johanna


1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.01.07 19:28 von Elsama.


  Re: Altersgerechtes Malen bzw. Geschlechterunterschiede
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   Emily
schrieb am 19.01.2007 19:54
Hallo Kerstin,

jetzt mal die Sache im KiGa ganz außer acht gelassen... fällt dir beim Vergleich zwischen deinem Sohn und deiner Tochter was auf? Was die Motorik angeht? Ich versuch mich kurz zu fassen Ich werd rot:

Bei unserem Großen wurde ich vom KiGa drauf hingewiesen, dass mit seiner Motorik was nicht stimmt. Ich hatte keinen Vergleich, ist mir damals nicht aufgefallen. Die Probleme sind durch Ergotherapie besser geworden, aber er wird immer damit kämpfen müssen traurig.
Als ich die Entwicklung vom Kleinen beobachtet habe, war mir klar: Wären die beiden "vertauscht" zur Welt gekommen (der Kleine als Ältester), wäre mir SOFORT aufgefallen, dass mit der Motorik was nicht stimmt. Der Kleine war einfach fitter. Bis vor einem halben Jahr hat er nicht gern gemalt, aber viel gebastelt. Erst seit 2, 3 Monaten hat er einen Riesensprung gemacht und malt jetzt wirklich schön. Bis 5 1/2 Jahre war schon viel "Kritzelkratzel" dabei zwinker. Und erst jetzt malt er die Details, auf die es bei euch wohl auch ein bißchen angekommen ist. Die sind ihm vorher einfach nicht wichtig gewesen. Wir hatten ja über vorzeitige Einschulung nachgedacht. Wenn ich jetzt sehe, wie groß der Sprung im letzten halben Jahr war, bin ich aber froh, dass wir uns dagegen entschieden haben. Ich kann mir vorstellen, dass Volkan dieser Sprung erst bevorsteht. Man sieht halt immer erst hinterher, was erfahrene Erzieher oder Lehrer wohl gemeint haben.

Wenn ich unsere Tochter beobachte, bleibt mir aber die Spucke weg. Wäre SIE das erste Kind gewesen, hätte ich unseren Großen sicher als motorisch extrem zurück eingestuft, den Kleinen zumindest als etwas zurück. Und ich wäre mit beiden sofort zum KiA marschiert (obwohl der Kleine ja fit ist!). Sie ist sowohl sprachlich als auch motorisch Lichtjahre weiter als ihre Brüder in dem Alter. Sie kann sich selbst ein Brot schmieren und Gemüse schneiden, mit der Schere umgehen und malt jetzt schon "Punkt, Punkt, Komma, Strich..."-Gesichter. Mit Ohren und Haaren, Armen und Beinen. Spreche ich den KiA drauf an, heißt es nur "Sie ist halt ein Mädchen, die sind so...!"

Das ist wohl bei den meisten Jungs und Mädchen wirklich so, Ausnahmen gibts natürlich immer. Und wenn die Lehrer versuchen, die Eltern ein bißchen zu motivieren, damit die Jungs motorisch gegenüber den Mädchen etwas aufholen, finde ich das okay. So große Vergleiche kann man ja als Mutter von (meist) maximal 2, 3 Kindern nicht ziehen. Leider ist es ja wirklich so, dass grade in der Grundschule überwiegend LehrerINNEN sind. Und deren Vorstellung von schöner Schrift und schönem Bild ist halt die von Mädchen.
Mir tun die Jungs immer ein bißchen leid. Irgendwie sind sie die Verlierer in unserer Schulgesellschaft. Die Mädchen tun sich bei fast allem viel leichter. Mathe vielleicht mal ausgenommen. Mehr Unterstützung bekommen sie außerdem, weil sie ruhiger und leichter zu handeln sind traurig. Und dann wird deren Heftführung auch noch den Jungs als leuchtendes Beispiel vorgehalten... egal, wie sehr die sich anstrengen - so gut kriegen es die wenigsten hin traurig.

Sorry, doch wieder ein Roman geworden Ich werd rot


  Re: Altersgerechtes Malen bzw. Geschlechterunterschiede
avatar    Rica*
schrieb am 19.01.2007 20:02
Anhand eines Bildes die Feinmotorik einzuschätzen finde ich total Quatsch!

Niklas bester Kumpel malt immer noch Strichmännchen und echt nicht wirklich erkennbares Zeug und ist feinmotorisch absolut fit! Er schneidet super aus und hat ne echt gute Schrift!

Im Gegensatz dazu malt und zeichnet Niklas sehr schön, auch ausdauernd mit allen Feinheiten! Der kann an einem Bild 3 Tage arbeiten! Da stimmt dann jede einzelne Schraube am Schiff grins!

Seine Schrift ist eher krakelig!

Und mit der Schule hat das gar nix zu tun! Solange er einen Stift halten kann und was erkennbares schreibt ist es doch okay!

Mach Dir keine Sorgen


  Re: Altersgerechtes Malen bzw. Geschlechterunterschiede
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   SandraT
schrieb am 19.01.2007 20:36
hm - das wundert mich aber - bei uns im KiGa malt kein!!! Vorschulmädel rote Fingernägel, Ohrringe oder Sterne auf Umhänge (naja - einmal hat Annika Haarspangen gemalt grins).

Annika malt altersgerecht lt. KiGa (da ist sie nicht über ein Jahr voraus), malt aber immerhin nen Hals (muß nicht sein), Beine, Arme, Füße, Hände, Augen, Haare, Mund.

Finger malt sie oft (extra) 11 an jede Hand. Ohren fast nie. Die anderen Mädels aber auch nicht.

Die Jungen malen alle schlechter!!! Ist wohl normal. Da kommt mal ein Haus mit Tür und Fenstern oder ein Baum oder so - aber nix Perfektes.
Aber von den Mädels auch nicht.

Und außerdem gibt es Umhänge ohne Sterne, Frauen ohne Ohrringe und meine Nägel sind auch nicht rot!!!
Oder sollten die nach Vorgabe Prinzessinnen und Zauberer malen, bzw. welche nachmalen???
Dann könnte ich es mir eher vorstellen.

Aber mach Dir da mal keinen Kopf drüber! Jedes Kind hat Stärken und Schwächen und dann sieh es einfach so an, daß die keine Ahnung haben, bzw. das eben eine Schwäche ist - ist erlaubt grins

Gruß,

Sandra


  Re: Altersgerechtes Malen bzw. Geschlechterunterschiede
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   Quax
schrieb am 19.01.2007 22:41
Hallo,

da frage ich mich ja auch, wie es um die Detailfülle und Akuratesse bestellt gewesen wäre, wenn die Aufgabe statt Zauberer und Prinzessin Brachiosaurus und Mercedes Kombi geheißen hätte.
Da hätten meine Söhne auch noch die letzten Felgen- und Scheinwerferdetails ausgearbeitet und ich wette die meisten Mädchen hätten die Anhängerkupplung übersehen oder schlicht für unwesentlich gehalten zwinker

LG
quax


  LOL
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   Emily
schrieb am 20.01.2007 16:58
Treffer Treffer!

LOL Recht hast du... ist halt so, dass Lehrerinnen auch nur große Mädchen sind und dementsprechend keine Dinos oder Laster gemalt haben wollen smile. Schade eigentlich...

Vermutlich würden sie fehlende Anhängerkupplungen oder Felgen nicht mal bemerken grins!




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