Liebe Larissa,
nein, ich kann dich nicht verstehen, aber das ist ja auch nicht nötig. Es gibt viele Dinge, die ich nicht verstehen kann und sie sind trotzdem okay.
Ich wollte aber gerne ein paar Gedanken da lassen:
Sehr gut verstehen kann ich, dass du dir als Alleinerziehende Gedanken machst, was mit deinen Kindern passiert, FALLS dir etwas passiert. Das muss ja nicht Corona sein oder die Impfung, uns allen kann immer etwas passiert, ein Unfall, eine Krankheit, das Schicksal kann schnell zuschlagen. Auch Corona könnte, wenn du dir die Infektion einfängst, im schlimmsten Falle dazu führen, dass du deine Kinder nicht mehr versorgen kannst. Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass du dich mit der Krankheit infizierst.
Insofern lautet deine Risikoabwägung eigentlich: Was ist gefährlicher für mich: die Impfung oder eine Infektion mit Corona? Es ist ja nicht die Frage, ob du mit der Impfung Risiken eingehst und ansonsten risikolos durchs Leben gehen könntest. Wir haben eine Pandemie und die Gefahr, sich zu infizieren ist real. Leider.
Ich kann auch gut verstehen, dass du wegen deiner Gerinnungsstörung und den ganzen Medienberichten zu den Thrombosen aufgrund von Impfungen nun Angst hast, dich impfen zu lassen. Zumal dein Hausarzt sicher rechtlich korrekt, aber wenig hilfreich geantwortet hat. Natürlich ist es dein Risiko, natürlich ist noch wenig erforscht und natürlich kann dir NIEMAND 100%-ig sagen, was das für dich bedeutet. Ich bin allerdings schon der Ansicht, dass der Hausarzt eine Schätzung hätte abgegeben können, so nach dem Motto: Es ist eher wahrscheinlich, dass...
Meine Mutter (über 80) neigt extrem zu Thrombosen, schon in jungen Jahren, nach jeder OP eine Embolie und sie wird nun auch nicht mehr operiert, wenn es nicht lebensnotwendig ist, um Thrombosen zu vermeiden. Sie sollte eigentlich neue Knie haben, aber DAS Risiko geht kein Arzt ein und sie auch nicht, ist nicht lebensnowendig. Natürlich hatte sie auch Angst vor der Impfung und ihre Ärztin hat sie mit den aktuellen Blutergebnissen lange und intensiv beraten, hat ihr alles erklärt und das Ergebnis war: "SCHLAFEN SIE RUHIG!" Inzwischen ist sie zweimal geimpft und es geht ihr bestens. Vielleicht suchst du das Gespräch mit einem Gerinnungsspezialisten, um deine Fragen zu beantworten.
Zu Statistiken: Ich kenne mich aufgrund meines Studiums gut aus mit Statistiken, haben sie auch an der Uni viel verwenden, erstellen und bearbeiten müssen, aber... für den Einzelfall sagen sie letztlich nichts. Wenn ich eine Krankheit habe, die 85% aller Erkrankten überleben, kann ich trotzdem zu den 15% Prozent gehören, die es leider nicht überleben.
Und letztlich gilt das auch für bekannte Impfstoffe. Ja, sie sind gut verträglich, trotzdem hat niemand eine Garantie, dass man sie selbst verträgt und keine gravierenden Nebenwirkungen hat. Oder bei Medikamenten oder OPs, nicht umsonst muss man immer unterschreiben, dass alles Mögliche passieren kann. Passiert in der Regel nicht, ist aber möglich, dagegen müssen sich Ärzte, Pharmafirmen absichern. So auch hier.
Natürlich kannst du frei entscheiden, denn deine Kinder können sowieso nicht geimpft werden, können also weiter in die Schule oder in den Kindergarten, ihr könnt Zoos usw. besuchen, wenn ihr euch vorher testen lasst, also wenn jemals wieder etwas öffnet. Das ist dann halt extrem lästig, aber machbar.
Alles Gute,
Blüte