Hallo ihr Lieben,
ich schreibe mir das hier von der Seele, um mir objektivere Sichtweisen und Denkanstöße von Außen zu holen - auch wenn die Entscheidung Für oder Wider eines weiteren Kindes eine sehr persönliche ist. Das Thema treibt mich echt um und lässt mich aus verschiedenen Gründen, vor allem aus einem ganz bestimmten, einfach nicht los ... vielleicht hat sich die ein oder andere ja in einer ähnlichen Situation befunden oder kann mir von ihrer Erfahrung berichten.
Zudem möchte ich hinzufügen, dass mir auch klar ist, dass das hier in Richtung "Luxusproblem" geht, während andere sich einfach nur ein Kind wünschen.

All jenen drücke ich ganz fest die Daumen, dass 2021 ihr Jahr wird.
Mein Mann und ich haben zwei Kinder und hatten schon immer die Vorstellung, drei zu haben - zumindest entspricht das meinem "Ideal" einer Familie. Ich bewundere es auch, wenn Paare drei Kinder haben und finde das irgendwie perfekt. Das ist einfach meine sehr subjektive Wahrnehmung, die vermutlich daher rührt, dass ich selbst mit zwei Geschwistern aufgewachsen bin.
Nun ist es aber so, dass wir nach unserem ersten Sohn, der eher ein Wirbelwind ist und immer war (sehr anstrengedes Baby) dachten, dass es maximal zwei werden und auch so weitergeplant haben, z. B. unser Haus gebaut (zwei Kinderzimmer im OG). Nun sind es aber seit einer Weile zwei und die Umstellung fiel uns leichter als gedacht. Es war kaum eine, im Vergleich zu "0 auf 1". Der große "Knall", den uns viele Zweifacheltern vorausgesagt hatten ("zwei sind wie vier", "es ist etwas völlig anderes mit zwei" - usw., man kennt es) einfach ausgeblieben ist. Und so schleicht sich natürlich der Gedanke ein, ob denn nun drei so anstrengend wären. Ich bin der Auffassung, dass zwar kein Kind je mitläuft, wie teilweise propagiert, aber man selbst schon so sehr Familie ist, dass man ein drittes bewältigen kann. Und dann denke ich wiederum, dass ma ja immer viel schafft - doch will man es schaffen müssen? Verliert man sich nicht irgendwann komplett selbst? Wie wird das später, wenn drei Heranwachsende allerhand fordern - finanziell und auch organisatorisch?
Nun zu einem weiteren Knackpunkt ... meine beiden Kids sind Jungs. Ich habe mir immer ein Mädchen gewünscht, beim ersten bereits. Es wurde ein Junge und ich kam gut damit klar. Das erste Kind, meine große Liebe. Beim zweiten kam für mich die Vorstellung, es könnte ein weiterer Junge sein, gar nicht erst auf ... ich gestand mir nicht einmal die Möglichkeit ein, so sehr sträbte ich mich innerlich dagegen. Bis zuletzt konnte ich nicht fassen, dass es tatsächlich ein weiterer ER war, sprach immer nur von "es". Ich liebe ihn natürlich genauso sehr wie meinen ersten und keinen der beiden würde ich umtauschen. Aber ja, die Vorstellung, nie eine Tochter zu haben, haut mich um und ist fast nicht zu bewältigen.
Da frage ich mich natürlich: Ist es das, was meinen Kinderwunsch antreibt? Und wie ist es dann, wenn das dritte wieder ein Junge ist? Wie gehe ich damit um? Und wie wäre es, wenns tatsächlich ein Mädchen wird? Wäre das dann echt das ultimative Glück, wie ich es mir immer ausgemalt hatte? Mache ich damit nicht meine Jungs klein? Diese wundervollen Menschen - reichen sie nicht, wie sie sind? Sollte ich es einfach lassen, weil das Mädchen, das nie kam, die Chance dazu gehabt hätte? Irre zum Teil, meine Gedanken, die so rumschwirren in meinem Kopf ...
Und zu den praktischen Überlegungen ... wie machen wir das, wenn wir nur zwei Kinderzimmer im OG haben? Dem ersten sein Kinderzimmer nehmen und den zweiten dazu "stecken", damit das Baby sein Zimmer hat? Oder Nr. 2 und 3 zusammen? Das wäre am sinnvollsten ... doch was, wenn es ein Mädchen ist, können sie sich dann trotzdem eins teilen? Als Jugendliche hätten wir die Möglichkeit, das Büro im Keller anzubieten (Wohnraum), dann hätte jeder sein eigenes - wir aber kein Büro mehr. Puuhh ... sind diese Gedanken zu oberflächlich? Bin ich es?
Auch das Auto, unser Kombi, den ich mag, müsste weichen ... einem Familien-Schiff.

Sicher das kleinste Problem in der ganzen Überlegung ...
Ihr seht, vor der Überlegung "drei Kinder" habe ich sehr großen Respekt. Auch das Gefühl, es dann hinkriegen zu
müssen. So nach dem Motto "selbst schuld", wenn etwas nicht klappen sollte oder es mich dann zeitweise dann überfordert, denn ich hätte es ja anders haben können ... "normal", so wie andere eben, in der Zwei-Kind-Familie. Wenn man da mal überfordert ist, ist es schon OK, denn man hat ja die ideale Anzahl an Kindern - hoffe es ist nachvollziehbar, was ich meine. Habe einfach das Gefühl, dass man das Glück herausfordert mit dreien und sich dann auch nicht beschweren darf, wenn es nicht läuft.
Ihr seht ... meine Gedanken zum Thema sind wie ein verheddertes Wollknäuel.

Am liebsten würde ich das Thema ganz fallen lassen, allein schon das Nachdenken ist momentan zu anstrengend.