Heute mal anonym,
weil ich mich so hilflos fühle und als die volle Versagerin. Ich habe gerade die Kinder in die Kita gebracht. Und da stand ich am Bus und hatte das Gefühl, dass ich keine Luft mehr bekomme. Mein Herz hat gerast und mit war voll schwindelig. Zuhause angekommen, habe ich die Haustür gesehen, die voll die Schmutzstreifen hatte, von den Postboten. Also habe ich den Schmutzradierer rausgeholt und wie eine irre die Haustür sauber gemacht. Dabei hatte ich eine unendliche Wut auf meine Kollegin, die mich aktuell stresst. Sie lässt keine Gelegenheit aus, mich vor meinen Chefs schlecht dastehen zu lassen. Keine Ahnung, was ihr das gibt. Zumal sie das Unternehmen Ende des Jahres mit Abfindung freiwillig verlässt. Leider ist es auch nicht schwierig mich schlecht dastehen zu lassen, weil ich im aktuellen Job nie richtig angekommen bin. Die Kollegen haben mir nichts gezeigt - was vielleicht auch daran liegt, dass ich nur Elternzeitvertretung mache. Dann kam noch Corona dazwischen, wo ich von heute auf morgen mit zwei Kleinkindern (2 und 5) im Homeoffice war. Fünf Monate lang in denen ich immer von 5-8 Uhr, Mittags und / oder Abends gearbeitet habe. Ich habe schon vorher gemerkt, dass der Job nix für mich ist, aber jetzt muss ich noch bis Februar durchhalten, dann wechsel ich die Stelle. Allerdings auch wieder in einen Job, den ich eigentlich nicht will. Aber da aktuell 50% des
Personals abgebaut werden, muss ich auf die Stelle und werde auch so schnell intern nix Neues finden. Mit den Lütten finde ich aktuell auch nix auf dem freien Markt. Hab schon mit einem
Personalberater gesprochen, der meinte ich müsste noch 2-3 Jahre durchhalten, dann würde ich angeblich mit meiner Vita problemlos einen neuen Job finden. Aktuell wegen der Kids eher nicht. Ich passe halt nicht in mein jetziges Unternehmen von der Mentalität her. Ist eher ein Beamtenladen und ich bin eher dynamisch/direkt unterwegs. Zwischenzeitlich habe ich schon gedacht, dass ich zu nix mehr tauge, bis mein Mann mir meine alten Arbeitszeugnisse vorgelegt hat und gesagt hat, dass das Quatsch ist.
Eigentlich hatte ich also beschlossen es so erträglich wie möglich zu machen bis ich endlich nächstes Jahr pünktlich zur Einschulung meines Großen meine restliche Elternzeit nehme, zum einen um ihn zu begleiten und zum anderen um mich fortzubilden und der Firma zu "entfliehen". Gefühlt bin ich nämlich irgendwie auf der Flucht - klingt komisch, fühlt sich aber so an. Ich stehe permanent unter Strom, neige dazu zwischenzeitlich wenn ich alleine bin, einfach zu weinen. So wie jetzt. ICH KANN NICHT MEHR. Bewusst ist mit das geworden als ich die Kids unerwartet wegen einem Wespenstich aus der Kita abholen musste. Als der Anruf kam, musste ich erstmal weinen. Ist total bescheuert, denn wenn etwas toll ist, ist es die Zeit mit meinen Kids. Leider kann ich die Trotzphasen gerade auch schwer ertragen und schreie mehr rum als mir lieb ist.Ich bin quasi wegen jedem Kram gleich auf 180!
Ich war deswegen auch schon beim Arzt, weil ich mich selbst erschrocken habe. Das bin nicht ich. Es fühlt sich an als wäre ich in einem fremden Körper. Ich kann nachts nicht schlafen und auch die pflanzlichen Sachen (Rosenwurz), die mir die Ärztin empfohlen hat, helfen nicht mehr wirklich.
Das Schlimme ist, dass ich mir jetzt wünsche, dass die Kids eine Schniefnase bekommen und ich für sie eine Krankschreibung. Nur damit ich nicht mehr zur Arbeit muss. Mein Zuhause kann ich auch nicht mehr geniessen, weil durch das Homeoffice (wg. Corona immer regelmäßiger Wechsel Homeoffice/ Büro, damit nicht alle Kollegen gleichzeitig da sind)meine Wohlfühlzone weg ist. Ich verbinde soviel Negatives mit meiner Homeoffice Büro Ecke. Ich zähle die Tage bis ich da weg kann. Sehne nur noch den Tag herbei, wo ich meine restliche Elternzeit nehmen kann, was übrigens einer der Gründe ist "durchzuhalten" - würde ich in neuen Unternehmen ja nicht bekommen. Und mein Sohn braucht Unterstützung (Ergo, Logo etc.)
Mein Mann unterstützt mich so gut er kann und hat sogar angeboten, dass ich jederzeit kündigen kann. Er hat bei der Frau eines Arbeitskollegen gesehen, wie sie mit Burnout wegen Mobbing zusammengebrochen ist. Wir kämen auch notfalls mit einem Gehalt aus. Allerdings sorgt meine extra Teilzeitgehalt dafür, dass wir nächstes Jahr eine Sondertilgung fürs Haus machen könnten und das Haus dann mit Glück bin zum Start der erneuten Elternzeit abbezahlt wäre. Würde die Haushaltskasse enorm entlasten. Sind immerhin 20% unserer Ausgaben. Eigentlich bin ich auch nicht der Typ, der schnell aufgibt. Aber gerade sitze ich heulend vor dem Rechner, fühle mich wie ein dummer kleiner Zwerg und möchte mich am liebsten unter die Bettdecke verkriechen (ginge dank Homeoffice ja auch). Ich will nicht so sein! Das bin nicht ich!
Hat irgendeiner Tipps für mich? Kennt Ihr vielleicht noch irgendwas Pflanzliches o.ä. was helfen kann? Sport fällt aufgrund der Geburtsverletzungen leider aus.
An alle, die sich mein Geschwaffel durchgelassen haben. DANKE! Momentan bin ich irgendwie wirr...
Das heulende Etwas