Hallo,
dass Du sauer bist, kann ich nachvollziehen. Ich habe da aber eher die Einstellung, erstmal richtig beginnen zu arbeiten. Wenn Ihr Beide um die 30 seid und Du quasi auch erst das Studium komplett hast und anfaengst, richtig zu arbeiten, er sein Studium beenden will, was ich auf jeden Fall ihm raten wuerde, dann habt Ihr einfach noch Zeit, nicht unendlich, aber es ist nicht kurz vor 12.
Ihr seid ja Beide etwas, nun ja, spaet sozusagen, wenn man davon ausgeht, dass man mit 18 oder 19 Abi macht und dann 5-6 Jahre bei Lehramt braucht. Natuerlich geht nicht alles immer linear und ohne Unterbrueche und Exkurse, Krankheiten etc. Koennen dazwischen kommen. Das gehoert zum Leben dazu und dafuer wird es Gruende geben. Aber gerade weil das so nun mal ist, wuerde ich die Beendigung der Berufsausbildung des EM echt im Vordergrund sehen. Ich finde es auch richtig, das Studium zu beenden, denn ohne Ref. nützt es ihm ja nicht viel. Dann kann er immer noch sehen, ob er vor ner Klasse stehen will. Und Du haettest Gelegenheit, zu pruefen, ob Du tatsaechlich ein Kind mit ihm willst und koenntest Praxiserfahrungen sammeln. 1,5 Jahre Ref. sind ja nicht viel an Arbeitszeit, wenn man dann mind. 1 Jahr wieder aussetzt plus BV. Warum MUSS denn eigentlich jetzt ein Kind her? Wenn er jetzt schon so "Durchhaenger" hat, ja wie soll das mit Kind werden? Wie wollt Ihr Euch finanzieren? Oder ist geplant, dass Du zeitnah Vollzeit wieder einsteigst?
Mein Mann hat auch erst mit 32 das Med.studium beendet, (ich mit 26), er hat auch spaeter begonnen, dafuer gab es sicher xy Gruende.Er hat dann zwar, was so bestimmte Positionen betrifft, letztlich die Kurve gekriegt, dennoch raecht sich der späte Arbeitsbeginn schon laenger... . Meine Eltern konnten mit 60 in passive Altersteilzeit gehen, allerdings nach 43 anerkannten Berufsjahren, in Vollzeit (erst Berufsausbildung mit Abitur, danach Studium und ab 22/24 J. Vollzeit als Lehrer gearbeitet, 1. kind im Ref. Eher ungeplant bekommem, Freistellung gab es damals nicht, weiter gearbeitet, ich war bei meiner Oma einige Monate. 2. Kind 9 jahre spaeter, 1 Jahr zu Hause.
Ja, nun jammert mein Mann, 53, dass ihm der Job anstrengend ist, was auch stimmt und meine Eltern ja mit 60 zu Hause waren... ,Er hat vor 2 Jahren nochmal die Fachrichtung etwas verändert und ist seinem Interesse nachgegangen, was ich absolut mitgetragen habe, auch wenn es von seiner Position her eine deutlich Änderung gab, die nun gerade wieder durch einen Zufall sich nach oben verändert hat. Aber sorry, mit 60 in Rente is nicht, so nicht eine Krankheit dazwischenkommt. Da haette er frueher anfangen muessen zu arbeiten und nicht so viel Zeit vorher "verdaddeln" duerfen. Die Kinder sind 10, evtl. Studium etc. will ja finanziert werden. Und dafür sind wir nun mal beide zuständig. Hätten wir keine Kinder, wäre das anders.
Ich kann Deine Erwartungen verstehen, das aber sind Deine Erwartungen, Deine Lebensplanung. Er ist ein eigenständiger Mensch mit eigenen Plänen. Idealerweise passen die dann in einer Partnerschaft zusammen oder man hat zumindest eine große Schnittmenge. Dennoch darf auch Jeder selbst für sich einstehen. Er hat nun aktuell noch für Nichts und Niemanden Verantwortung, ausser für sich selbst. Da sollte er eine so wichtige Entscheidung, was die Beendigung des Studiums betrifft, wohinein er ja nun auch Geld und Zeit gesteckt hat, auch treffen dürfen. Du kannst ihn da nicht ändern, sondern nur überlegen, ob Du das mitträgst und zu welchen Bedingunge. Oder eben nicht.
Also ich wuerde mir das alles nochmal durch den Kopf gehen lassen und die
ICSI aufschieben.
Alles Gute!
1 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.07.20 23:27 von berlink.