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  Mann zweifelt Vaterschaft an
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   Bedrückt
schrieb am 16.09.2019 09:51
Wir haben ein 15jähriges Kind nach icsi.
Danach noch insgesamt 16 erfolglose Versuche in 3 Kliniken für ein zweites Kind.

Nun kam mein Mann gestern damit, dass er sich schon seit Jahren nicht sicher wäre, der Vater zu sein.
Ok, dass man vielleicht mal drüber nachdenkt, was im Labor passiert, das kennen bestimmt viele, aber er will tatsächlich nun testen lassen.
Unser Kind darf davon nichts wissen, noch weniger von der Behandlung damals. Er will nicht, dass irgendjemand überhaupt weiß, dass wir in Behandlung waren. Ich hingegen finde das nicht schlimm.

Viel mehr geschockt hat mich jedoch die Antwort, als ich fragte, ob so ein Ergebnis für ihn etwas ändern würde, denn er sagt, das würde es.

Ich weiss gar nicht, was ich nun denken soll.
Er war immer strikt gegen HI oder Adoption, ich nehme seine Antwort also durchaus ernst.

Unser Kind sieht aus wie seine Schwester als Kind und deren Kinder, Zweifel habe ich also überhaupt nicht.

Aber diese Aussage, es würde sich für ihn etwas ändern, die zieht mir schon den Boden unter den Füßen weg


  Re: Mann zweifelt Vaterschaft an
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   pebbles30
schrieb am 16.09.2019 12:36
Am Wochenende hatte ich bei Stern.de einen Bericht gesehen, wo ein Ehepaar in den USA nach der Geburt des Kindes merkte, das ihr Kind nicht ihr Kind sein kann.

Der Vater ist nicht der Vater, die Ehe die schon vorher kriselte, ging in die Brüche, die Klinik sagt die Mutter ist fremd gegangen. volles Programm und sehr unschön.


Hat das dein Mann auch gesehen?
Ich finde es schon einen Unterschied ob man einen Vaterschaftstest möchte, weil der Verdacht da ist, die Frau ist fremdgegangen oder ob man Angst hat, das was im Labor vertauscht wurde.
Die angst hatten hier im Forum schon mehr und es haben auch schon mehr überlegt, einen Elterntest machen zu lassen.

Die große Frage ist aber, wie wollt ihr das eurem Sohn heimlich unterjubeln?
Wie wollt ihr heimlich einen Mundabstrich machen? oder gar Blut abnehmen lassen?


Wie die Gefühle hinterher wären, das ist alles spekulativ.
Die Frage ist nur ob dein Mann alleine aus der GEdankenspirale heraus kommt oder nicht. Ansonsten belastet schon die Frage ist es wirklich sein Kind das Verhältnis zu Kind. Wenn es nicht schon dadurch anders ist als früher.
ob ihr da alleine rauskommt, weiß ich auch nicht.
Dein Mann hat dich jetzt erstmal total geschockt, das sitzt erstmal.

Die frage ist aber auch, wie belastet wäre das Verhältnis, wenn ihr einen Test machen last und euer Kind wissen will wieso und sich überlegt, was wäre, wenn etwas vertauscht worden wäre.
Oder später irgendwie mitbekommt, ihr habt so einen test machen lassen.

Bietet ihre Kiwu-Klinik psychologische Hilfen an? Dein Mann muss aus der Gedankenspirale raus.



Viele Grüße
pebbles


  Re: Mann zweifelt Vaterschaft an
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   Bedrückt
schrieb am 16.09.2019 13:21
Ich glaube nicht, dass er den Beitrag gesehen hat, er sagt, das beschäftigt ihn schon länger.
Dazu meinte er auch, dass er dem Arzt noch nie vertraut hatte.

Psychologische Hilfe würde er niemals annehmen.
Ich weiß, dass unsere letzte Klinik sowas anbot, aber da sind wir nun auch schon 5 oder 6 Jahre nicht mehr.

Wie er eine Probe nehmen will, keine Ahnung. Wird wahrscheinlich auf die Zahnbürste oder einen Abstrich im Schlaf hinauslaufen.

Für mich würde das Ergebnis rein gar nichts ändern. Familie ist Herz, nicht Gene.

Ich bin mir sicher, dass er kein Fremdgehen vermutet, aber an unserer grundsätzlich verschiedenen Einstellung zum Thema biologische Verwandtschaft wird das nichts ändern.


  Re: Mann zweifelt Vaterschaft an
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   pmami
schrieb am 17.09.2019 21:27
Liebe TE,

ganz pragmatisch gesehen, ist so ein Vaterschaftstest nicht so einfach durchzuführen. Es gibt da gewisse Vorschriften. Und zwar auch für die Tests, die man privat macht und an ein Labor schickt. Zunächst einmal musst du einverstanden sein. Das ist ja vielleicht für Dich eine gewisse gedankliche Hilfe. Dein Mann kann nicht mit dem Kopf durch die Wand sondern er muss mit Dir einig sein. Dann muss ein Zeuge dabei sein. Abstrich im Schlaf scheidet also aus. DNA von der Zahnbürste reicht nicht. Man muss schon in der Mundhöhle mit einem Wattestäbchen "kratzen" oder Blut abnehmen.

Hat dein Mann sich mal bildlich vorgestellt, wie es ist, wenn er des nachts an das Bett Eures 15jährigen Kindes schleicht, ein Wattestäbchen in dessen Mund steckt, darin herumprokelt und Euer Kind dann aufwacht? Was will er dann sagen? Wie will er sich erklären? Wie will er diesen unglaublichen Vertrauensbruch jemals wieder gut machen?

Mein jüngeres Kind ist nicht biologisch meins. Ich sehe es wie Du. Familie ist Herz, nicht Gene. Genetisch sind wir eh alle sehr eng miteinander verwandt. Ich muss Dir allerdings auch sagen, dass Ähnlichkeit sehr viel über Mimik, Gestik und Sprache funktioniert. Auch meinem kleinen Sohn und mir wird oft eine große Ähnlichkeit nachgesagt. Noch viel größer ist diese Ähnlichkeit zwischen meinem großen Sohn und meinem kleinen Sohn. Die beiden sind, wie gesagt, biologisch nicht direkt verwandt.

Was ich mich frage - wie ist das Verhältnis zwischen Deinem Mann und Eurem Sohn? Wie ist es früher gewesen? Wie ist es heute? Hat es da zu irgendeinem Zeitpunkt eine signifikante Veränderung gegeben? Möglicherweise im Zusammenhang mit dem Loslösungsprozess Eures Sohne im Rahmen der Pubertät?

Was treibt einen Menschen dazu, sich beweisen zu wollen, dass das einzige Kind, das man hat, biologisch nicht direkt von einem abstammt? Welchen Frieden will Dein Mann mit dieser Erkenntnis gewinnen? Was ist sein eigentliches Motiv? Ich habe das Gefühl, dass ein gewisses selbstzerstörerisches Potential dahintersteckt und frage mich, was in Deinem Mann tatsächlich vorgeht und ob es wirklich nur ein Misstrauen gegenüber einem Arzt, den er zuletzt vor sechzehn Jahren auf dem Flur einer Kiwu-Klinik gesehen hat, ist.

Was genau würde sich denn für ihn ändern, wenn Euer Sohn biologisch nicht von ihm abstammt? Würde er aufhören ihn zu lieben? Einfach so als rationale Entscheidung? Würde er ihn enterben? Würde er ihm dann offenbaren, dass er mit Hilfe einer Kiwu-Behandlung gezeugt wurde?

Hat er sich damit gedanklich und emotional schon beschäftigt? Wie fühlt sich für ihn der Gedanke an, nicht der biologische Vater zu sein und das schwarz auf weiß zu haben? Wie will er damit umgehen, wenn es so wäre?

Ich wünsche Euch, dass Ihr einen für alle Beteiligten guten Weg aus dieser wirklich vertrackten Situation findet!

Viele Grüße pmami


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  Re: Mann zweifelt Vaterschaft an
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   bedrückt
schrieb am 19.09.2019 11:31
Ich glaube, wirklich Gedanken zum Test hat er sich noch nicht gemacht. Er stellt sich das momentan vor wie im Fernsehen: heimlich Zahnbürste einschicken, Ergebnis bekommen.
Mein Mann war noch nie der Bilderbuchvater, der viel Zeit mit seinem Kind verbringt und für den sein Kind an Platz1 steht.
Für ihn hat sich nicht viel geändert im Leben, außer das eben eine Person mehr hier wohnt.
Die Pubertät verstärkt es sicher noch, ich werfe mich bildlich gesprochen oft zwischen die Beiden bevor es knallt.
Vielleicht spielt da tatsächlich eine Rolle, dass er seit fast 16 Jahren zweifelt. Er hat nur bisher nie darüber gesprochen und ich habe das nie geahnt. Eben auch weil man auf Babyfotos bis ca zum 1. Geburtstag unser Kind nicht vom Kind seiner Schwester oder seiner Schwester selbst unterscheiden könnte
Wenn du so klar fragst, was ich denke, was sich verändern würde:
Ich denke, er würde gehen. Er würde nicht offenbaren, dass diese Icsi damals stattgefunden hat, er würde sich wortlos distanzieren.
Er würde gegen die Klinik klagen, aber ich denke, für uns als Familie gäbe es keine Zukunft.
Für ihn gab es nie einen Plan B. Keine Spendersamen, keine Adoption, keine Pflegschaft.
Ich wäre für alle Wege offen gewesen, inkl Eizellspende, Embryonenspende. Aber für ihn gab es nie die Option: nicht genetisch seins (genetisch nicht meins, wäre für ihn ok gewesen)

Wenn er meine Zustimmung für den Test braucht, kann ich ganz ehrlich noch nicht sagen, wie ich dazu stehe.
Stimme ich nicht zu, geht er wahrscheinlich wirklich. Für mich wäre aber wesentlich schlimmer, wenn er aufgrund des Testergebnisses geht.
In meinem Kopf ist einfach kein Raum für diesen scheinbar so wichtigen Faktor genetische Verwandtschaft. Natürlich wäre es furchtbar, wenn da etwas vertauscht worden wäre, das ist gar keine Frage. Aber es ändert keinesfalls etwas an der Liebe zu meinem Kind.


  Re: Mann zweifelt Vaterschaft an
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   Blüte
schrieb am 19.09.2019 12:06
Liebe Bedrückt,

das ist eine sehr, sehr schwierige Situation.

Ich denke, dass sich das Problem nur durch intensive Gespräche "lösen" lassen wird. Ich schreibe das "lösen" in Anführungszeichen, weil ich nicht weiß, ob eine Lösung unbedingt positiv sein muss, im Sinne von: ihr lebt als Familie weiter und seid glücklich bis an das Ende eurer Tage. Leider sehe ich schon das Potenial für ein Auseinanderbrechen der Familie und deshalb wäre es vielleicht sinnvoll, sich professionelle Unterstützung zu suchen. Ihr seid alle beide emotional sehr betroffen, bewegt, "aufgeladen", da kann es schon hilfreich sein, wenn man sich Hilfe von außen holt, um nichts zu übersehen, nichts zu überstürzen, vielleicht Lösungsansätze zu finden, die man selbst gar nicht so bedacht hat.

Du schreibst zweimal, dass du davon ausgehst, dass dein Mann euch verlassen würde.
Einmal, wenn du dem Test nicht zustimmen würdest.
Einmal, wenn der Test beweisen würde, dass euer Kind genetisch nicht das Kind deines Mannes wäre.

Für mich ist das nicht nur sehr viel Druck, den dein Mann an dieser Stelle aufbaut, auch ansonsten scheint er ja zu bestimmen, wie ihr mit dem Thema Elternschaft umgeht. Er bestimmt, dass euer Kind nichts von der ICSI erfahren darf. Er lebt sein altes Leben trotz Kind weiter. Er kommt nun mit der genetischen Verwandtschaft daher. Wenn er schon immer zweifelt, ob eine ICSI korrekt laufen kann, hätte er sie letztlich ebenso ablehnen müssen wie alle andere Optionen (HI usw.). Gut, letztere Feststellung ist müßig, aber unwichtig finde ich sie nicht. Oder er hätte sofort nach der Geburt einen Vaterschaftstest machen lassn müssen.

Wie dem auch sei, meiner Ansicht nach wäre es JETZT Zeit für eine Klärung all dieser Fragen.

Euer Kind kann und sollte erfahren, wie es gezeugt wurde.
Dann sollte dein Mann den Mumm haben, mit seinem Kind zu sprechen und ihm in die Augen zu sagen, was er denkt.
Auch das Kind kann und soll entscheiden, ob es dem Gentest zustimmt (du kannst dich ja mit deiner Entscheidung daran orientieren).
Und sollte der Test wirklich gemacht werden ergeben, dass das Kind nicht das genetische Kind deines Mannes ist, soll er sich nicht heimlich absetzen, sondern auch zu seiner Entscheidung stehen und das auch so sagen.
Und auch das Kind kann sich überlegen, ob es zu jemandem, dem die Genetik über alles geht, wirklich noch Kontakt will.
Auch du könntest dir überlegen, zu welchem Preis du die Familie erhalten willst.

Das sind natürlich alles SEHR schwerwiegende Fragen, die man nicht mal "einfach so" in den Raum stellt, gerade weil es auch das Kind belasten würde. Von daher rate ich eben zu einer professionellen Beratung für deinen Mann und dich, damit ihr Optionen überprüft und Fragen klärt, aber im Hinterkopf sollte man meiner Ansicht nach all diese Fragen AUCH haben.
Es geht nicht nur um deinen Mann und seine Ansichten, dein Kind und auch du, ihr seid beide elementar davon betroffen und das muss dringend berücksichtigt werden. Wie heißt das doch immer so schön? Diese Fragen müssen ergebnisoffen diskutiert werden, denn es wäre ja durchaus möglich, dass du auf die Fortsetzung des Familienlebens von dir aus verzichten möchtest, wenn dies nur dem "Diktat" deines Mannes möglich ist.
Sollte dein Mann keine Beratung wollen, steht es dir ja frei, alleine eine Beratung in Anspruch zu nehmen, um deinen Gedanken zu sortieren. Das kann sehr hilfreich sein.

Ich wünsche dir und deinem Kind alles Gute!

Blüte


  Re: Mann zweifelt Vaterschaft an
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   Solani2
Status:
schrieb am 19.09.2019 13:44
Hallo,
ich glaube, ihr solltet alle Gewissheit haben. Auch dein Sohn, weil gerade in der Pubertät ist Klarheit für die Selbstfindung/Identifikation wichtig. Weil er spürt ja, obwohl er nichts weiß, dass sein Vater sich distanziert verhält. Er wird nur nichts benennen können. Aber egal wie der Status ist, hört es sich für mich nicht so an, als ob du deinen eigenen Bedürfnissen irgendeine Priorität zugestehst. Weil wenn es wirklich so ist, dass eure Partnerschaft an dem Faden der genetischen Vaterschaft hängt ... weil wenn im Labor ein Fehler passiert ist, dann hat ja wirklich von euch keiner "Schuld". Wenn das das Einzige ist, was euch zusammenhält, dann solltest du die Partnerschaft auch überdenken und nicht warten, bis er geht. Weil spätestens wenn euer Sohn auszieht, hat er ohnehin keinen moralischen Grund mehr zu bleiben. So passiert es ja leider sehr oft. Bist du stark von ihm abhängig?


  Re: Mann zweifelt Vaterschaft an
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   blauesTeufelchen
Status:
schrieb am 19.09.2019 15:45
Ich finde Blütes Idee, deinen Sohn mit einzubeziehen in ihn, als direkt betroffenen, die Entscheidung treffen lassen, ob er sein genetisches Material dazu geben möchte.

Was ich gerade für dich sehr traurig finde, dass dein Mann keine Entscheidung trifft, dass er mit dir den Rest seines Lebens verbringen möchte. Ich bin ja gerne Mutter und meine Kinder sind mir sehr wichtig, aber in erster Linie kam es ja zu den Kindern, weil mein Mann und ich uns füreinander entschieden haben. Und egal, wie stressig es mit und wegen Kindern sein kann, bleibt diese erste Entscheidung bestehen. Deswegen auch meine Frage an dich: wie ist euer Verhältnis zueinander?


  Re: Mann zweifelt Vaterschaft an
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   pmami
schrieb am 19.09.2019 19:54
Ich empfinde es als schockierend, vielleicht aber auch erhellend, dass er gehen würde, wenn Du dem Test nicht zustimmst oder der Test negativ ausfällt und die Vaterschaft tatsächlich nicht besteht. Was ist denn mit Dir? Was ist mit Eurer Beziehung? Es hört sich an, als ob ihm beides gar nichts bedeutet. Und wenn das so ist, frage ich mich, ob er einfach nur einen Grund sucht, um die Familie zu verlassen.

Andersherum gesagt, was würde denn passieren, wenn Du Deine Zustimmung gibst, Ihr beide Euren Sohn informiert, den Test macht und der Test positiv ist, d.h. die Vaterschaft bestätigt wird. Lebt Ihr dann weiter als glückliche Familie und alle haben sich lieb? Hast Du dieses Szenario mal gedanklich durchgespielt und vor allem, hat er es getan?

Was würdest DU tun, wenn der Test die Vaterschaft bestätigt, aber auf dem Weg dahin das Urvertrauen Eures Kindes beschädigt wurde? Würdest Du bei Deinem Mann bleiben? Willst Du überhaupt noch mit ihm leben?

Ich stimme Blüte zu, dass Ihr reden müsst. Gemeinsam und ggfls. auch mit Dritten. Ich hätte auch kein Problem damit, wenn Ihr Eurem Kind erklärt, dass es durch eine ICSI entstanden ist. Das ist ja nichts peinliches und mit 15 ist es den meisten Kindern glaube ich lieber, sich eine ICSI vorzustellen, als sich vorzustellen, dass die eigenen Eltern Sex haben - oder hatten.

Aber ich gebe zu bedenken, dass Ihr Eurem Sohn das Problem Deines Mannes aufbürdet, wenn ihr ihm erzählt, dass sein Vater Zweifel an der genetischen Verwandtschaft hat, diese Zweifel schon immer hatte und den weiteren Bestand der Familie von einem Gentest abhängig macht.

Wie soll ein Kind damit umgehen? Wie soll es dem Vater danach noch unbefangen und offen begegnen? Und zwar auch und gerade dann, wenn der Test die Vaterschaft bestätigt. Euer Sohn müsste daraus doch schließen, dass sein Vater seit jeher an ihm gezweifelt hat und ihn abgelehnt hat, ohne dass dafür jemals ein sachlicher Grund bestand.

Ich würde das vielleicht anders sehen, wenn es irgendeinen Anhaltspunkt dafür gäbe, dass Euer Sohn tatsächlich genetisch nicht von Deinem Mann ist. Aber, so, wie Du die Situation beschreibst hört es sich einfach nach einer fixen Idee Deines Mannes an, die weder Hand noch Fuß hat.

Ich würde gut abwägen, ob unter diesen Voraussetzungen Euer Sohn - noch dazu in der schwierigen Findungsphase der Pubertät - wirklich in eine Vertrauenskrise gestürzt werden muss.

Viele Grüße pmami


  Re: Mann zweifelt Vaterschaft an
avatar    Alice Cullen
Status:
schrieb am 19.09.2019 20:17
Ohweh... ich muss jetzt echt schlucken ...

Du musst dich gerade mit Dingen auseinander setzten die echt nicht ohne sind.

Und ich weiß wovon ich rede, meine Kinder sind genetisch nicht von mir, auch wenn ich sie ausgetragen habe. Nur diese Entscheidung wurde sehr gut und lange abgewogen und wir sind ja pro Aufklärung.

Ich denke ich kann nur pmami zustimmen , Optik hat nicht primär was mit den Genen zu tun.

Meine Kinder sehen generell mir ähnlich nur die Augenfarbe stimmt nicht ( diese hat aber mein Ex Mann ), Mimik und Gestik ist 1:1 von mir.
Selbst besondere Charaktereigenschaften hat der Bub wie ich.

Also wir hatten tatsächlich schon einen ähnlichen Gedankengang und zwar dass die Kids doch nicht durch die Spende entstanden sind sondern doch der 6er im Lotto 🙈 was aber wirklich kaum sein kann.

Ich kann dir aus Erfahrungen der verschiedenen Spenderkindern nur sagen dass es gerade im Alter eures Sohnes fatal wäre diesen jetzt damit zu konfrontieren!

Und ganz ehrlich ! Ich würde an deiner Stelle tatsächlich deutliche Worte deinem Mann gegenüber äußern ! Zweifle von mir aus, man liest ja doch mal von Fehlern im Labor.

Aber die Existenz eurer Familie vom Ergebnis abhängig zu machen ist das aller letzte. Ich hätte da eher das Gefühl dass er indirekt ein Seitensprung unterstellt. Selbst wenn es ein Fehler im Labor gäbe, weder du noch euer Sohn kann da was für.

Geh bitte in dich, was empfindest du für deinen Mann ?! Wie ist eure Beziehung zueinander ?
Und mal ehrlich , euer Sohn hat die meiste Zeit bei euch gelebt , in einigen Jahren wird er ausziehen ...
Was ich damit sagen will, man sollte nicht nur des Kindes wegen zusammen sein. Es entsteht tatsächlich der Eindruck dass sein Mann sich einen Ausweg sucht !


  Re: Mann zweifelt Vaterschaft an
no avatar
   Bedrückt
schrieb am 19.09.2019 21:16
Ich weiß jetzt nicht, ob die Antwort an der richtigen Position landet, hoffe das aber mal.

Ich zweifle eigentlich nicht daran, dass in der Klinik alles korrrekt lief. Wir mussten ja quasi in jedem Gespräch dreimal Name und Geburtsdatum nennen.
Hätte ich an der Zuverlässigkeit dort gezweifelt, hätte ich mich woanders behandeln lassen.

Ich weiß nicht, ob mein Mann sich das Familienleben einfach anders vorgestellt hat,oder ob es daran liegt, dass unser Kind eben nicht funktiniert wie ferngesteuert.
Er wurde streng erzogen und musste früh erwachsen sein und erwartet von seinem Kind vielleicht mehr, er ist auch ein eher dominanter Mensch, der nicht diskutiert; zB eben auch die absolute Verschwiegenheit zum Thema Icsi.
Er würde niemals zum Kind sagen, dass da ein Labor im Spiel war.

Ich denke, unser Kind wird zur Berufsausbildung in 3,5 Jahren sowieso ausziehen, hier in der Nähe gibt es keine Möglichkeit für den aktuellen Wunschberuf.
In der momentanen Situation würde ich nicht ausschließen, dann auch zu gehen.

Es wurde gefragt, ob ich abhängig von ihm bin, ich nehme an, das zielt auf Berufstätigkeit ab.
Leider bin ich derzeit finanziell abhängig.
Ich war eine Zeit krank und habe dadurch derzeit keinen Beruf. Meine Ersparnisse sind aufgebraucht und mehr als ein kleiner Putzjob ist mir derzeit noch nicht möglich.
Ich würde somit auch alles hier verlieren, das ist nicht die Basis für eine Beziehung, aber derzeit nicht zu ändern. Und nach fast 25 Jahren ist auch viel Gewohnheit in einer Beziehung dabei.
Aber darum soll es hier nun nicht gehen, dafür bin ich selbst verantwortlich.

Wenn er meint, er braucht diesen Test für seinen inneren Frieden, soll er sich allein drum kümmern. Er wird sowieso nur bestätigen, dass alles korrekt war.
Ich bestehe allerdings darauf, dass unser Kind nicht eine halbe Wahrheit erfährt. Das Verhältnis ist sowieso schon angespannt, da nuss das nicht noch obendrauf. Und mir fiele keine Variante der Erklärung ein, die ohne Labor auskommt und nicht impliziert, ich wäre fremdgegangen.
Zumindest so einen Verdacht meines Mannes schließe ich bei allen momentanen Unsicherheiten aus.


  Re: Mann zweifelt Vaterschaft an
no avatar
   Solani2
Status:
schrieb am 20.09.2019 08:45
Da du nicht einfach gehen kannst, ist klar, dass du bleibst, völlig verständlich. Du scheinst dich ja auch schon auf ein absehbares Ende vorzubereiten, das ist sicher vernünftig. Man weiß zwar nie, wie sich das Leben so entwickelt, aber auf so große Veränderungen sollte man schon vorbereitet sein, besonders, wenn sie schon absehbar sind.
Ich denke auch, dass dein Mann mit eurem Sohn Klartext sprechen muss. Du brauchst den Test nicht, er will ihm und du musst nicht lügen, nur damit er die Geschichte von der ICSI vor eurem Sohn verheimlichen kann. Das ist seine Sache und er muss sich die Frage stellen, ob er es eurem Sohn zumuten will. Ich glaube jeder kennt es, dass Elternteile oft negative Eigenschaften des Kindes dem Partner zuschreiben und die positiven sich selbst. Oft im Scherz, manchmal eben auch nicht. Wenn man es dann einem Fremden in die Schuhe schieben kann, ist das vielleicht sogar bequem und man muss sich selbst nicht hinterfragen.
Weil es könnte deinem Mann passieren, dass er in eine Krise stürzt, wenn er, wie erwartet, der genetische Vater ist. So wie du es beschreibst, hat er sich immer sehr zurückgehalten, wegen seiner Zweifel, und das könnte er tief bereuen.

Viel Glück!


  Re: Mann zweifelt Vaterschaft an
no avatar
   pebbles30
schrieb am 23.09.2019 17:40
Ich habe meinem Mann noch die Situation geschildert.

Seine erste Reaktion war, geht es dem Mann noch gut?
Die zweite Reaktion war, hat der keinen Bock mehr auf Ehe und Familie und sucht so einen einfachen Ausweg aus der Beziehung? Wäre eurer Sohn wirklich nicht sein Kind müsste er ja keinen Unterhalt zahlen.
Er war auch der Meinung dieses unterschwellige, du bist nicht mein Kind, spürt euer Sohn und das kann nicht gut sein für ein Kind, egal wie alt es ist.


ich würde wirklich zu einer Eheberatung, ob mit oder ohne Mann. Die können dir auch helfen, deine Gedanken zu sortieren und mit dir zu überlegen, wie erklärt ihr das eurem Sohn. Der muss das irgendwann erfahren, warum hat sein Vater Vorbehalte.
Eine Basis für ein normales Verhältnis ist sowieso nicht mehr vorhanden.


Vg pebbles


  Re: Mann zweifelt Vaterschaft an
avatar    Rebella
schrieb am 05.10.2019 21:08
Ich habe das jetzt erst gelesen.

Vielleicht ist die Geschichte ja inzwischen schon weitergegangen?

Deinen Mann kann ich überhaupt nicht verstehen. Euer Sohn ist doch sein Kind. Und er muss zu 99,999% damit rechnen, dass der Test sagen wird, ja, er ist sein genetischer Sohn. Und da will er trotzdem seinem pubertierenden Sohn so eine Auseinandersetzung zumuten?

Was wird das in euerm Sohn anrichten? Für ihn ist doch dadurch zu 100% klar, dass er sich auf seinen Vater nicht verlassen kann. Egal, was der Test am Ende sagt. Dein Mann wird durch den Test also sehr wahrscheinlich das Verhältnis zu seinem Sohn gefärden. Ist ihm das wirklich die Sache wert?

Ob das nun ´ne ICSI war, meine Güte, wenn er damit schon ein Problem hat. ... Das ist doch vollkommen verkappt. Er will seinen Sohn davor bewahren, von der ICSI zu erfahren und andererseits mutet er ihm zu, dass er Papa abschreiben muss? Das passt überhaupt nicht zusammen. - Oder leidet dein Mann immer noch darunter, dass er nicht auf dem herkömmlichen Weg zeugen konnte? Das ist doch krankhaft, wenn man schon 15 Jahre lang Vater ist und einen lieben Sohn hat.

Ich würde in jedem Fall auch meine Zustimmung zum Test von der Zustimmung des Sohnes abhängig machen. Ich würde auch darauf bestehen, wenn der Sohn um Zustimmung gebeten wird, dass dann von der ICSI erzählt wird. Und wenn es hart auf hart kommt, soll der Mann gehen. Dann wird er an euch Unterhalt zahlen müssen. Weiter geht es immer irgendwie.

Warum hatte dein Mann nicht eher die Idee? Dann hättet ihr dem Test beim Kleinkind machen lassen können. Das hätte sich dafür nicht interessiert. Warum musste er darauf warten, jetzt einen Jugendlichen so zu verletzen?


  Re: Mann zweifelt Vaterschaft an
no avatar
   Blüte
schrieb am 06.10.2019 10:30
Zitat

Er will seinen Sohn davor bewahren, von der ICSI zu erfahren

Nur so eine Frage.. Will der Vater den SOHN davor bewahren, zu erfahren, dass er durch ICSI gezeugt wurde oder will der Vater nicht, dass der Sohn (oder wer auch immer erfährt), dass eine ICSI für seine Zeugung notwendig war? Sprich, dass die Spermien des Vaters offensichtlich nicht qualitativ hochwertig sind?

Ich kenne den Vater ja überhaupt nicht, aber es soll ja Männer geben, die sich in ihrer "Männlichkeit" gekränkt fühlen, wenn die Zeugunsfähigkeit nicht 100%ig ist....




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