Hallo,
ich möchte die Gunst der Stunde nutzen um mich kurz zurückzumelden. Danke für Eure Antworten. Das klingt ja leider nicht gut bei denjenigen, die ähnliches mit ihren Männern erlebt haben

Wobei natürlich auch ein Leben nach einer Trennung wieder gut werden kann.
Um Finanzielles muss ich mir Gott sei Dank weniger Sorgen machen, da ich eine feste Stelle habe. Dennoch zögere ich. Es gab Zeiten, die mit meinem Mann wirklich gut liefen und ja, den Traum von fester dauerhafter Partnerschaft und Familie hatte/habe ich auch. Ich denke, ich bin im Kopf noch nicht so weit, den Schritt zu gehen. Wenns aber auch schlimmer werden sollte, bleibt wohl nicht mehr viel anderes übrig.
Die Beziehung zu den Kindern wird in den Momenten belastet, wo sie unser Streiten direkt mitbekommen oder mein Mann mich z.B. mal wieder darin kritisiert, wie ich die Kinder erziehe. Kürzlich z.B. gabs Mega-Streit, weil ich ein Buch über die Polizei in seinen Augen padägogisch nicht richtig erklärt habe. Oder ich würde sie nur unter Druck setzen, wenn ich z.B. darauf hinarbeite, ein gebasteltes Abschiedsgeschenk auch bis zu dem jeweiligen Abschied fertig zu bekommen, auch wenn das Kind grad keine Lust dazu hat. Das wird für mein Empfinden von ihm in den Situationen unverhältnismäßig aufgebauscht. Sorry, ich schreib mir gerade Ärger vom Hals... Ja, das bekommen sie direkt mit und wenn ein Kind dann schlussfolgert, es sei Schuld am Streit der Eltern, würde mich das nicht wundern. Wer will sowas für sein Kind? Zudem stehe ich dann da wie gelähmt und weiß gar nicht mehr, wie ich allem gerecht werde und kann auch nicht mehr richtig frei mit ihnen reden und spielen.
Hat jemand mal eine Beziehungsberatung oder -therapie gemacht, allein oder zu zweit? Lohnt es sich, vor so einem Schritt allein mal ein Streitgespräch auf Diktiergerät aufzuzeichnen? Ich bin mir sicher, in meiner Kommunikation viele Fehler zu machen, aber komme aus meiner Haut nicht raus. Es schnappt immer die gleiche Falle wieder zu, dass er die Tatsachen wieder so dreht, dass ich schuld bin (zu humorlos, zu sensibel, ich würde lügen, ich kritisiere nur ihn ...) Mir bleibt nicht selten dann der Mund offen stehen, weil ich fassungslos darüber bin, wie er es immer wieder schafft, die Wahrheit so hinzudrehen, da kann ich dann gar nix mehr zu sagen und bin geistig total blockiert.
Der Hinweis auf eine mögliche Persönlichkeitsstörung ist interessant. Obwohl ich schon mehrfach das Gefühl hatte, dass er in Hinblick auf Empathiefähigkeit eventuell nicht behebbare (angeborene? genetisch bedingte? in der sehr zugewandten und Freiheit gebenden Erziehung seiner Eltern, die den Umgang mit Konflikten eher umschifft als bewusst thematisiert, bedingte?) Defizite haben könnte, hatte ich an eine Persönlichkeitsstörung bisher noch gar nicht gedacht. Er benimmt sich auch gegenüber anderen Personen immer wieder mal richtig krass und hat null Blick für deren Perspektive und verletzt/beleidigt dabei schnell diese Personen. Leider aber spielt es m.W. weniger eine Rolle, ob er die Störung nun hat oder nicht, er hat keinen Leidensdruck für sich und wird daher auch keinen Fachmann aufsuchen und eine solche Diagnose wird auch nicht gestellt. Zudem sind m.W. Persönlichkeitsstörungen auch nicht therapierbar, oder? Eine weitere psychische Störung wie Angst, Depression, Zwangsstörung oder oder hat er nicht, das würde ich merken.
Na, wenns soweit ist, muss ich mich zusammenreißen, alles gut vorzubereiten, damit ich im Ernstfall alles wichtige habe. Mit der Trennung selbst, Kinder einbeziehen, Wohnung suchen usw. würde sich plötzlich ein unüberwindbarer Berg auftun und ich weiß nicht, wie schwer er mir das Leben machen würde. Das Verhalten mir gegenüber vor den Kindern wäre unter Garantie die reinste Katastrophe und es würde nicht lange dauern bis die Kinder überzeugt sind, dass ich an der Misere Schuld habe.