Da schreibe ich einen ellenlangen Text mühsam auf dem Handy und dann stürzt mir der Browser ab

..
Also nochmal.
Erstmal willkommen kleines Wunder! Wie schön, dass sich doch noch jemand zu uns gesellt

Tja. Und dann der Segen und Fluch der Pränataldiagnostik. Da sind ja einige von euch an die ganz besonders unempathische Spezies von Frauenärzten geraten.. Ich fasse es nicht. Ich bin 38 und habe natürlich auch Angst davor, dass mein Baby nicht gesund sein könnte. Aber meine wirklich herzensgute, ultraliebe und allerbeste Kinderwunschärztin sagte nur dazu, dass sie in ihren 30 Jahren Berufserfahrung gelernt hätte, Vertrauen in die Natur zu haben. Immerhin kommen 95% der Kinder gesund zur Welt. Und mein normaler Arzt macht da auch keine Panik. Er hat zwar angekreuzt, dass ich über 35 bin (ach), meinte aber gleichzeitig, dass es ihm leid täte, dass er das jetzt ankreuze und dass es ohnehin keine Rolle spiele.
Nun gut. Ich kann euch auch die Quarks-Folge ans Herz legen. Besonders zum Ersttrimesterscreening ist die Folge sehr hilfreich. Ich muss euch aber warnen, die Sendung geht nicht gut aus und ich habe Rotz und Wasser geheult. Aber es zeigt deutlich die Schwächen der ganzen Diagnostik-Maschinerie.
Ich versuchs zu erklären:
Eine verdickte Nackenfalte kommt ja von einer Flüssigkeitsansammlung, weil das Herz irgendwie nicht richtig arbeitet (meistens!!!! Es gibt selbstverständlich Ausnahmen!). Woher der Herzfehler kommt, kann man erstmal nur mutmaßen. WENN es denn überhaupt ein Herzfehler ist. Meistens ist der Grund eine Trisomie. Wenn aber alle anderen Softmarker (Nasenbein etc) unauffällig sind, gibt es meist keinen Grund, sich einen Kopf zu machen. Trotzdem wird man oft zur Amniocentese geschickt, weil nur diese ist "sicher" in Bezug aufs Ergebnis. Nur hier wird ein vollständiges Karyogramm erstellt. Mal angenommen, dieses fällt aber unauffällig aus.. Was dann? Das Kind kann theoretisch trotzdem einen Herzfehler haben, dann ist dieser halt nicht genetisch bedingt.
Gleiches gilt für Praena, Harmony und Co. Alle drei Bluttests machen lediglich eine Aussage über T13, 18 und 21. Mehr nicht! Mal angenommen, man macht nach einem auffälligen ETS-Ergebnis also so einen Test hinterher und er fällt negativ aus. Dann hat man nach wie vor keine Gewissheit, dass das Kind gesund ist, sondern nur, dass es eben keine der drei gängigsten Trisomien ist.
Letztlich muss man also am besten schon vorher entscheiden, was wichtig ist, was nicht (deshalb finde ich die Aussage deiner Freundin, @koenigsroulade, auch etwas sinnbefreit. Ich halte mich für ziemlich aufgeklärt, ich bin Biologin. Und trotzdem lasse ich diese ganze Spezialisten-Diagnostik sein). Man muss im Vorfeld entscheiden, darf ein womöglich krankes Kind bleiben, oder nicht. Und wenn man sich darüber im Klaren ist, fällt die Entscheidung für die Diagnostik, oder eben dagegen, auch etwas leichter.
Mein Arzt sagte übrigens auch am Dienstag, dass er gerade eine Studie von einem Kollegen gelesen habe, der
Abortmaterial (dieses Wort...

) untersucht hat. Fast alle Babys hatten ein Mosaik!!!!!!!! Und keiner der Tests erkennt diese. Ich war einigermaßen überrascht, weil ich dachte, dass Mosaike ggf. eine bessere Überlebenschance haben. Das haben sie auch. Aber es kommt wohl sehr auf den Grad des Mosaiks an. Jedenfalls gaukeln wohl einige Ärzte und auch die Werbung den Schwangeren eine vermeintliche Sicherheit vor. Dass man hinterher mit einem auffälligen Ergebnis aber genauso schlau ist wie zuvor, das erklärt einem niemand. Es gibt sie nämlich durchaus, die Fälle von Kindern, die in der Schwangerschaft durch jedes Raster gerutscht sind, und dann am Ende doch eine Trisomie hatten.
Mädels, macht euch bitte nicht verrückt. DIE MEISTEN BABYS KOMMEN GESUND ZUR WELT!!!! Das halten wir uns jetzt immer vor Augen und genießen unsere wachsenden Kugeln.