hier von Stiftung Warentest.
Isofix teuer und gut
17 Autokindersitze hat die STIFTUNG WARENTEST aktuell untersucht. Dazu kommen acht Sitze aus früheren Tests. Die Experten bewerteten Unfallsicherheit, Handhabung und Komfort. Dreimal lagen Isofix-Kindersitze vorn. Die Testsieger heißen Römer Baby-Safe plus mit Isofix-Basis (für Kinder bis etwa 15 Monate), Wavo/Bimbo Fix XL (für Kinder bis etwa 4 Jahre) und Römer Duo plus Isofix (für Kinder von ein bis vier Jahren). Alle Isofixsitze setzen spezielle Verankerungen im Fahrzeug voraus. Der Sitze rastet in diese Ösen ein. Vorteil: Die Verbindung ist besonders sicher. Sicherer als die Befestigung mit dem Autogurt. Nachteil: Isofixsitze sind teuer. Preis: ab etwa 250 Euro. Rund 100 Euro mehr als für einen vergleichbaren Universalsitz mit Gurtbefestigung.
Universalsitze mit Gurt
Isofixsitze passen im Prinzip in jedes Auto mit Isofixösen. Die einzelnen Sitze sind aber nur für bestimmte Modelle zugelassen. Wer sicher fahren will, sollte auf diese Zulassung achten. Die Typenliste des Sitzherstellers zeigt, für welche Fahrzeuge der Sitz vorgesehen ist. Fehlt die Isofix-Befestigung im Auto, bleibt aber noch der Gurt. Alle Isofixsitze können auch mit dem Dreipunkt-Autogurt befestigt werden. Dann schützen sie freilich nicht besser als ein entsprechender Universalsitz. Beispiel: der Wavo/Bimbo Fix XL. Mit Isofixbefestigung schützt er gut, mit Autogurt nur befriedigend. Universalsitze werden immer nur mit dem Sicherheitsgurt des Autos befestigt. Vorteil: Sie passen fast überall. Und sie sind billiger: Preis: ab etwa 90 Euro.
Gute Sitze in allen Größen
Erfreulich: Auch viele Universalsitze schützen gut. Nicht ganz so gut wie die Isofixsitze – aber doch zuverlässig. Schlechteste Note: befriedigend. Das war vor zwei Jahren noch anders. Damals öffneten sich im Crashtest die Gurtschlösser von zwei Sitzen. Die Dummys flogen ungeschützt nach vorn. Chicco Zenith und Wavo Fix/Bimbo Fix hießen die Unglücksmodelle. Schuld war das Gurtschloss eines Zulieferbetriebes, das bei flüchtiger Montage nicht korrekt schloss. Das Zubehör wurde damals auch für andere Autokindersitze verwendet. Alle Hersteller reagierten auf die Warnungen der STIFTUNG WARENTEST und tauschten das mangelhafte Schloss aus.
Ein Sitz für alle Kinder
Einer der betroffenen Sitze – der Wavo Fix, der auch unter dem Namen Bimbo Fix verkauft wird, war jetzt wieder im Rennen: Als Isofixmodell schützt er gut. Der Wavo Fix kann – mit zwei verschiedenen Untergestellen – vorwärts oder rückwärts montiert werden. Die Montage gegen die Fahrtrichtung ist besonders sicher und gut für kleine Kinder geeignet. Der Wavo Fix wächst mit: er schützt Babys, aber auch Kinder bis etwa vier Jahre. Die Idee ist gut: Statt drei Kindersitzen für jede Altersgruppe kaufen Eltern nur noch zwei Modelle.
Mitwachsende Sitze enttäuschen
Kindersitze der Normgruppe I,II,III sollen sogar von 1 bis 12 Jahren passen. Da reicht ein Sitz. Doch die Tausendsassas enttäuschen. Nicht nur in puncto Sicherheit, sondern auch im Komfort. Einigen mitwachsenden Sitzen fehlt der Fangkörper oder ein Hosenträgergurt. Beispiel: Chicco Max-3s und Nania Dream Way SP. Hier muss der Autogurt aushelfen. Der ist für kleine Passagiere aber zu groß. Ein neun Monate altes Kind rutscht aus dem Gurt heraus und ist nun kaum noch geschützt. Vor allem beim Frontalaufprall. Spezielle Sitze für die Altersgruppe ein bis vier Jahre sind besser.
Nur Kiddy Life Plus ist gut
Bei den mitwachsenden Sitzen Chicco Max-3s und Nania Dream Way SP ist auch das Einsteigen und Anschnallen kompliziert. Bei Storchenmühle Starlight und Starlight SP stört die umständliche Gurtführung. Wird die Kopfstütze verstellt, muss der Gurt neu durch die Schale geführt werden, sonst hält der Sitz nicht mehr optimal. Der einzige gute mitwachsende Kindersitz für 1 bis 12 Jahre heißt Kiddy Life Plus. Der bereits im Juni 2003 getestete Sitz ist immer noch zu haben. Er schützt gut, ist bequem und einfach in der Handhabung.
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