Hallo ihr Lieben,
wir mussten leider unseren Sohn Hannes am 22.10.2019 zu den Sternen ziehen lassen.
Wir sind immer noch total fertig und können es nicht fassen 😭
Wir wurden durch unsere zweite
IVF schwanger und waren mehr als glücklich.
Ich war von Anfang an vorsichtig und hatte viel Angst vor einer
Fehlgeburt. In der 7. Ssw hatte ich abends zum ersten Mal eine SB, am nächsten Tag war eh 1. US angesetzt und es war nichts mehr zu sehen und die Ärztin war sehr zu Frieden. Ich wurde aus der Kiwu entlassen. Erster US beim FA war am 12.09. und da war auch alles fein. Zwischendurch hatte ich immer mal schwache SB, welche nach abklärung beim FA immer unauffällig waren. Die 12. Ssw kam und ich fing an mich zu entspannen, da alles gut aussah. Auch der frühe Fein-US war unauffällig. Wir konnten unser Glück nicht fassen 🥰
In der 14. Ssw bekam ich dann plötzlich stärkere SB und meine FÄ verordnete mir Ruhe. Die hielt ich auch ein. Dachte dann auch, dass es besser wird. Montags, bei 14+3 nochmals zur FÄ, da stärkere Blutung und in der Nacht vorher Krämpfe im Unterleib. Ergebnis: Verkürzung des GMH auf 2,9 cm, also absolute Ruhe und liegen, außer toi-Gänge. Gegen Abend weniger Blutung und die Nacht war ruhig. Als ich morgens zur Toilette ging der Schock, ich blutete sehr stark. Mein Mann und ich fuhren direkt ins Krankenhaus. Auf dem Weg bekam ich wieder stärkere Krämpfe und blutete weiterhin ziemlich stark.
Im Krankenhaus wurde festgestellt, dass mein GMH noch kürzer geworden ist (1,2cm), unserem Baby ging es bis dahin noch gut. Ich wurde stationär aufgenommen und bekam eine Infusion mit Paracetamol. Daraufhin gingen die Schmerzen soweit weg.
Ich durfte nur mit Bettpfanne auf die Toilette. Die Ärzte waren relativ entspannt, dass es sich beruhigt oder sich zumindest nicht so schnell verschlechtern würde. Mein Mann fuhr gegen 9.30 Uhr kurz nach Hause um Klamotten für mich zu packen.
Und dann ging alles viel schneller als gedacht. Ich hatte das Gefühl zur Toilette zu müssen, bin dann aufgestanden und dachte noch boah das fühlt sich seltsam an, dachte aber gleichzeitig, dass sich bestimmt die Riesen-Binde nur verknittert hat. Auf der Toilette sah ich dann, dass unser kleiner Schatz geschlüpft ist. Ich klingelte sofort nach der Schwester, welche direkt kam. Ich konnte nicht klar denken und weinte nur noch. Leider blutete ich weiterhin recht viel, weshalb man mich relativ zügig zur Ausschabung der Plazenta in den OP brachte. Leider erreichte ich meinen Mann vorher nicht mehr. Die Schwester gab ihm dann später kurz Bescheid. Er packte noch ein paar Sachen für mich zusammen und war dann kurz nach dem ich wieder auf dem Zimmer war auch zurück. Während der OP hab ich auch noch relativ viel Blut verloren.
Keiner kann uns erklären, woran es lag. Alle Faktoren wurden abgeklärt, es lag wohl keine Infektion vor und unser Baby war gesund 😭
Unser kleiner Sohn erblickte am 22.10. um 9.45 Uhr mit 13 cm und 81 Gramm das Licht der Welt.
Nachmittags konnten wir ihn nochmal sehen und uns von ihm verabschieden. Unsere Herzen weinen unaufhörlich und wir können es einfach nicht glauben, dass wir nur soooo kurze Zeit mit ihm hatten.
Ich ging am gleichen Abend schon nach Hause. Auch da meine Zimmernachbarin mit
Fehlgeburt eingeleitet wurde. Das wollte ich nicht mitbekommen. Es war so alles schon schlimm genug für mich.
Körperlich ging es mir die ersten Tage nicht so gut und mir tat fast alles weh. Langsam sind auch die Blutungen so gut wie weg. Jetzt muss nur noch unsere Seele mit dem Verlust klar kommen. 😞
Es tut mir leid, dass der Text jetzt so lang geworden ist, aber es tat gut sich alles von der Seele schreiben zu können.
Gamora