Hallo,
ich muss euch doch mal auf den aktuellsten Stand bringen. Ich war im Dezember bei einem Spezialisten in England. Der, der zum Thema "hyperfertility" forscht und ganz viele Frauen wie mich betreut. Es war echt toll!!! Ich wurde für voll genommen, respektvoll behandelt. Nicht so von oben herab als würde ich mir das alles nur ausdenken, wie an manchen anderen Stellen. Nein, sie kennen dieses Problem.... Und er sprach immer von "Frauen mit 6, 8, 10 oder 15
Fehlgeburten"..... erschreckend, oder?
Also, zu seiner Erklärung: Er meint, dass Gerinnung so früh noch keine Rolle spielt, da die Verbindung der Blutgefäße erst in der 10. SSW passiert. Von der Immunologie hält er nicht viel, wenn nur das Blut angeschaut wird. Er sagt, das sei inzwischen überholt. Was zu den Abläufen bei mir passt, denn trotz 30% NK-Zellen liefen die Versuche mit und ohne Cortison (35mg!) und Intralipid exakt gleich. Aber gut, dazu gibt's viele Meinungen, wer weiß, wer Recht hat

Auf mich passt jedenfalls seine Beschreibung.
Er meint, dass es bei frühen
Fehlgeburten eigentlich nur eine Frage von lebensfähig oder nicht (nicht nur Chromosomenaberrationen, da gibt's ja noch mehr) ist. Wie viele
Fehlgeburten eine Frau hat, hängt davon ab, wie viele Schwangerschaften zugelassen werden. Bei manchen dauert es Ewigkeiten, bis sie schwanger werden, aber alles geht gut. Da werden nur die perfekten Embryonen akzeptiert, die anderen dürfen sich gar nicht erst einnisten. Dann Frauen wie ich, bei denen sich alles einnistet und die extrem viele
Fehlgeburten haben. Und dann die "normalen", die ein paar Monate brauchen um schwanger zu werden und dann auch ab und an mal ne
Fehlgeburt haben.
Ein Patentrezept gibt es nicht. Er meint, irgendwann würde es so schon klappen. Weil jeden Zyklus die Bedingungen in der Gebärmutter anders sein können. Und vielleicht erwischt man einen lebensfähigen Embryo? Verbessern kann man wohl die Selektion der Gebärmutterschleimhaut, wenn man ab 7 Tage nach
Eisprung (mögliche
Einnistung ab dann) Progesteron nimmt. Ich habe umgerechnet 2x2
Utrogest verschrieben bekommen. Das soll man über 3 Zyklen machen, wenn man nicht vorher schon schwanger wird. Danach soll der Körper es alleine richtig machen. Da bin ich aber doch etwas skeptisch
Zusätzlich hat er noch ne Biopsie auf uterine NK-Zellen gemacht. Die müssen wohl in der ersten Zyklushälfte hoch sein, um die Selektion zu ermöglichen, und danach dann niedriger, um den Embryo zu schützen. Bleiben sie hoch, wird der Embryo nicht geschützt. Dann müsste ich ab positivem Test Cortison nehmen. Was interessant ist: Ich hab ja Anfang des Jahres mehrere Monate Cortison genommen, um die NK-Zellen runterzukriegen. Da sagt er, das sei total kontraprooduktiv, weil so die Situation in der ersten Zyklushälftte schon so ist, dass die Selektion nicht richtig funktioniert. Also werden noch mehr Embryonen zugelassen..... Ich schließe daraus, dass es bei Frauen Sinn macht, die total schwer schwanger werden. Weil ja dann die Selektion runtergefahren wird und auch nicht ganz so perfekte Embryonen zugelassen werden?
Wir müssen ja jetzt sowieso erstmal warten, ob die
Spermien meines Mannes besser werden.... Bis dahin werde ich das mit dem Progesteron jetzt mal ausprobieren. Meine Blutung müsste nämlich dadurch auch stärker werden (hab nur so einen Tag wirklich Blutung, das ist wohl auch typisch). Also mal schauen, ob sich dadurch was ändert und ob wir es uns dann nochmal trauen?
Ich traue Ärzten doch nicht mehr so ganz

Aber es war mir bei ihm sympathisch, dass er sich nicht als Halbgott in Weiß mit der perfekten Lösung dargestellt hat, sondern als Wissenschaftler, der noch nicht alle Lösungen kennt, aber daran arbeitet. Und ich passe voll ins Schema.... ich glaube, für mich ist es der richtige Arzt. Aber mal erst schauen, was mein Körper so macht, wenn ich das mit dem Progesteron durchziehe
So, das war jetzt nen ziemlicher Roman, aber vielleicht helfe ich ja der ein oder anderen damit