Hallo zusammen!
Ich bin im Moment so traurig und fühle mich so leer und weiß einfach nicht weiter, deshalb habe ich mich hier angemeldet, weil ich die Hoffnung habe, dass ich hier Verständnis und etwas Trost finde.
Mein Mann und ich haben 1,5 Jahre geübt, bis ich Anfang Oktober die Bestätigung meines FA bekommen habe, dass ich schwanger bin. Nun war ich am Montag zur normalen Kontrolle und er hat festgestellt, dass sich das Würmchen nicht weiter entwickelt hat und dass das Herz nicht mehr schlägt. Das hat er mir in dem Moment aber nicht gesagt, sondern dass ich ins KH fahren solle, weil er den embryonalen Anteil nicht darstellen kann, es aber auch an seinem US-Gerät liegen könne. Gut von ihm, sonst wäre ich da nie mehr heile angekommen. Ich also ins KH und dort wurde mir dann alles eröffnet. Ich habe mich dann direkt für eine Ausschabung am nächsten Tag entschieden, die ich auch körperlich ganz gut verkraftet habe.
Aber seitdem ich wieder zu Hause bin, muss ich von jetzt auf gleich losheulen, ich bin so traurig und denke irgendwie, dass ich alles falsch gemacht habe. Ich weiß zwar, dass ich für die
Fehlgeburt an sich nichts kann, aber es war immer alles wichtiger als ein Kind und nun wünschen wir uns so sehr eins und es klappt nicht.
Ich bin nun schon fast 36 Jahre, die Zeit rennt irgendwie. Aber in der Vergangenheit war es erst wichtiger eine feste Arbeit zu haben, ein Haus zu bauen, verbeamtet zu werden usw. Das alles kann man ja irgendwie beeinflussen, aber jetzt fühle ich mich so hilflos, weil das wohl Wichtigste im eigenen Leben ja nicht zu beeinflussen ist.
Dazu kommt noch, dass ich eigentlich Montag wieder zur Arbeit müsste, ich habe jetzt aber schon abgesprochen dass ich frühstens am Mittwoch wieder komme. Ich bin Lehrerin und es sind nur sechs Wochen bis zu den Weihnachtsferien. Wenn es jetzt nicht direkt mit Unterricht und Stoff weiter geht, dann artet das in Stress aus, weil ja nur so wenig Zeit ist. Ich habe Angst, dass wenn ich es jetzt ruhig angehen lasse, es mich im Dezember eiskalt erwischt, weil ich dann wieder eine Nachtschicht nach der nächsten machen muss, so wie es schon in den vergangenen Jahren aus verschiedenen Gründen immer mal wieder war. Das würde ich nicht noch einmal durchstehen.
Das sind im Moment einfach so viele Sachen, die mir seelische Schmerzen bereiten: der Verlust des so sehr gewünschten Kindes, aber auch die Angst, dass es wieder so lange dauert, bis ich schwanger bin, die Angst davor, dass es bei einer eventuellen neuen Schwangerschaft wieder nicht klappt und die Angst, dem Beruf nicht gewachsen zu sein, wenn ich jetzt nicht direkt wieder loslege. Ich bin so hilflos!
Meine Freundinnen versuchen mich zwar aufzumuntern, aber von denen hatte noch nie jemand eine
Fehlgeburt, sie haben alle gesunde Kinder und auch die letzte kinderlose Freundin ist jetzt schwanger (sie ist nur eine Woche weiter als ich es wäre) so dass ich irgendwie das Gefühl habe, dass sie mich nicht immer ganz verstehen.