Hallo Ökoliesel,
zu den Kliniken in deiner Umgebung kann ich leider nichts sagen und auch deine Geschichte habe ich gerade nicht im Kopf. Aber es ist doch so: entweder du brauchst medizinische Unterstützung oder nicht. Wenn nicht, wärst du vermutlich nicht hier und würdest dir nicht so viele Gedanken machen. Wenn du Hilfe benötigst, muss nur noch geschaut werden, in welchem Umfang. Hierfür wird jede
Kinderwunschklinik zunächst diagnostisch tätig. Das kann von führen einer Zykluskurve bis hin zu einer Bauch- und Gebärmutterspiegelung vieles sein. Manche Kliniken geben da ein Mindestprogramm vor. So machen manche Kliniken die Bauch- oder zumindest Gebärmutterspiegelung routinemäßig vor einer Behandlung, andere Kliniken erst nach 2 oder 3 fehlgeschlagenen Behandlungen. Beides hat Vor- und Nachteile, beides kann man sicher auch auf Wunsch mit dem behandelnden Arzt "verhandeln".
Schwarze Schafe gibt es in jeder Branche. Ganz bestimmt auch unter Repro-Medizinern. Aber das pauschal einer ganzen Praxis/ Klinik zu unterstellen halte ich für nicht wahrscheinlich. Jede Praxis ist am Ende auch ein Wirtschaftsunternehmen, dass schwarze Zahlen schreiben muss. Aber um den Profit lukrativ zu steigern müsste zu schnell jeder Patientin zur
ICSI mit vielen Zusatzleistungen geraten werden und das habe ich anders erlebt und lese auch immer wieder davon, dass oft doch die Paare mehr wollen und schneller vorankommen wollen als der Arzt es zulässt.
Wenn du so unsicher bist, könntest du in zwei oder gar allen Kliniken Beratungstermine vereinbaren, dir anhören, wie der Plan des Arztes aussehen würde, könntest dir die Kostenaufstellungen aushändigen lassen, schauen was an Kk/Landzuschüssen möglich ist und dann entscheiden mit welchem Plan und bei welchem Arzt du dich am wohlsten fühlst. Die körperliche, seelische und finanzielle Belastung kann schon recht hoch werden bei solchen Behandlungen, da sollte man jede unnötige Belastung - wie grundsätzliches Misstrauen - soweit wie möglich reduzieren, um die Kräfte bestmöglich beisammen zu behalten.
Wenn du schreibst, dass dein Arzt noch kein Zyklusmonitoring angeboten hat, sprich du es doch an. Das ist eine grundlegende Haltung, die du auch in der
Kinderwunschklinik brauchst. Der Arzt berät, aber du musst fragen, abwägen und entscheiden.
LG