Hallo Mädels,
ist ja unglaublich, was sich in 6 Monaten so alles hier tut. Von denen die nicht weg sind, sind jasuper viele schon schwanger. Ich wollte mich kurz melden, nachem ich wohl seit März oder April nicht mehr hier war.
Es war eine sehr harte Schwangerschaft, aber wir haben sie gut durchgestanden. Zunächst Schmierblutungen bei 6+ SSW und dann Hyperemesis, zum Glück diesmal nur bis zur 15. SSW, und ich habe "nur" 5 Kilo abgenommen. Meine Schilddrüse hatte eine HCG-ausgelöste Überfunktion... was wohl auch die Hyperemesis bedingt.
Ab 19+3 bis 22+6 lag ich im Krankenhaus mit Blutungen und Plazenta Praevia... dann wurde ich bei 22+6 entlassen, die Plazenta war hochgewandert, aber sie funktionierte nicht so toll. Dafür nahm ich ASS seit der 12. SSW.
Ständig die Angst mein Kind würde nicht mehr gut versorgt. Ich hatte Bluthochdruck. Bei jedem CTG die Angst ich würde sie nicht mehr hören. Die Ärzte schätzten sie auf die 10%, dann 18%... und letztlich dann 25%...
Und dann wurde es mir zu bunt. Ich wollte die Angst nicht mehr und wir machten den Termin für den geplanten KS auf 38+1 fest, wobei die Ärzte alle sagten, die Risiken für Anpassungstörungen, die Gefahren für die Mutter etc... aber mir war das egal. Hauptsache ein gesunden Baby im Arm.
Also, der zweite KS hatte sowohl Vor- als auch Nachteile. Und dann unser Geburtsbericht:
Bei uns lief es so, dass wir um 6.30 in der Klinik sein sollten, und das war dann etwas blöd zu organisieren, denn die Große musste ja um 8 in der Schule sein... also haben wir sie um 6.15 bei Freunden abgegeben, deren Tochter auf die gleiche Schule geht, die waren so nett und sind extra 30 Min früher aufgestanden.
Die Hebamme am Vortag war ganz schön blöd. Der habe ich gesagt, ob man nicht später in den OP könnte, wegen unserer Großen und der Schule und die sagte: Schicken Sie sie doch alleine in die Schule...
Man merkt, dass die Frau noch keine eigenen Kinder hat. Ne 6-Jährige alleine in die Schule? Um 6. Uhr morgens? Noch dazu wohnen wir in einem anderen Stadtteil als die Grundschule ist, d.h. wir müssen mit Bus und Bahn fahren...
Naja, also waren wir (mein Mann, meine Mutter und ich) dann um 6.30 da und man schrieb nochmal ein CTG, legte eine Infusion mit Elektrolyt-Lösung, etc. Und um kurz vor 8 waren wir dann im OP. Dort bekam ich die Spinale, und diesmal hatte ich deswegen keine Panik, da ich wusste, ich würde meine Füsse spüren und bewegen können, und trotzdem keine Schmerzen haben! Um 8.20 war sie dann da, und alle heulten, meine Mama, mein Mann, ich, die Anästhesie-Schwester und eine Praktikantin, die dabei stand. Ich durfte sie 10 Minuten sehen und beschnuppern und anfassen, und dann ging mein Mann mit ihr und der Hebamme zum Kraißsaal, und ich kam mit meiner Mama in den Aufwachraum, wo ich dann ca 1 Stunde lag, bis ich meine Zehen bewegen konnte.
Dann kam ich zu meiner Familie und die Kleine wurde mir nackt auf die Brust gelegt und hat gleich getrunken, nur wenig, aber immerhin.
Dann wurde der Blasenkatheter gezogen und ich musste aufstehen und in einen Rollstuhl, und gegen 12 Uhr war ich dann mit der Kleinen auf dem Zimmer. Es war eine super tolle Geburt. Trotz erneutem Kaiserschnitt und der Tatsache, dass ich nie eine "natürliche" Geburt werde erleben können, war es das Beste, was ich machen konnte.
Und das Beste: die Ärzte hatten sich total verschätzt! Sie hatten sie auf 2,5 bis 2,9 Kilo geschätzt, letztendlich wog sie 3,3 Kilo! Also 59 Perzentile!
Im Nachhinein ging es mir körperlich viel besser als beim ersten KS. Aber psychisch bin ich leider noch nicht so ganz aus diesen Heultagen raus. Und sie waren auch viel stärker als beim ersten Kind. Wohl bedingt durch den frühen Termin (38+1)...
Auf jeden Fall ist der Gedanke, dass nun das Ende meiner fruchtbaren Zeit gekommen ist, und das nächste was mich erwartet die Wechseljahre sind, erschreckend. Andererseits weiß ich, dass ich dankbar sein sollte... mit 18 habe ich die Diagnose
Endometriose bekommen und es hiess ich würde nur schwer Kinder bekommen können. Mit 28 ging meine damalige langjährige Beziehung wegen meines Kinderwunsches kaputt, und ich hatte Angst am Ende allein und ohne Kinder dazustehen. Und jetzt mit 38 habe ich zwei tolle Töchter und einen liebevollen Partner und Vater zu den Kindern. Das hätte ich mir so nie träumen lassen.
Ganz Liebe Grüße euch.
Vielleicht erinnert sich die Eine oder Andere noch an mich.
Claru