Liebe Glücksgewitterhexe,
viele Gedanken sind hier ja schon geäußert worden. Die Entscheidung musst letztlich du treffen, das kann niemand anders. Vielleicht hilft es sich für alle Varianten eine Liste mit Pro und Kontra anzulegen und so zu einer Gewichtung zu kommen. Wobei das Bauchgefühl mE auch ein guter Ratgeber ist.
Zum Kinderwunsch kann ich aus eigenem Erleben sagen, dass er mit zunehmendem Alter stärker wurde. Zuerst hatte ich auch die Einstellung, wenn Kinder kommen, ist es gut und sonst ist es auch o.k. Aber es wurde mit jedem Jahr schlimmer, ich habe immer mehr darunter gelitten und hatte immer mehr depressive Gedanken. Am schlimmsten war für mich, dass mein Mann (Verursacher) die Ruhe weg hatte und meinte, es dränge alles nicht so, da ich ja noch nicht 40 sei. Daher solltest du überlegen, ob du dich jetzt tatsächlich von dem Wunsch verabschieden könntest oder er doch irgendwie bleibt. Weil dann könnte sich der Leidensdruck erhöhen.
Frage, da du schreibst, du bekämst die Steuererstattung. Macht ihr bisher getrennte Veranlagung? Oder hat dein Mann 3.000 EUR netto mit Steuerklasse 3? Dann würde dir jetzt schon mehr zustehen, denn die geringen Abzüge hat er dann ja dank des Splittingtarifs.
Also wir haben auch jeder unser Konto behalten und jeder zahlt davon seine persönlichen Ausgaben. Aber wir haben keine strikte Trennung. Ich zahle fast alle Einkäufe, aber mein Mann zahlt die Hauskosten.... Die Kiwu-Rechnungen habe ich auch zunächst fast alle bezahlt, aber mein Mann hat sich nachträglich beteiligt und überweist auch Geld für unser Kind. Finde so eine sehr strikte Trennung schon etwas merkwürdig. Und "sein Luxusleben", man führt doch als Familie einen bestimmten Lebensstil und nicht jeder für sich.
Du hast nichts darüber geschrieben, weshalb die Kiwu-Behandlungen notwendig sind und wie die genauen Verläufe waren. Vielleicht kannst du dich auch da nochmal weiter informieren, ggf. auch nochmal in einer anderen Kiwu, ob es noch Möglichkeiten gibt, bessere Ergebnisse zu erzielen. Auch wenn die Eizellen nicht so toll waren, wurden denn zeitgerechte Embryonen transferiert?
Unabhängig von einem Kind solltest du dich dringend um eine Altersvorsorge kümmern. Eine Haushälfte ist mE keine (ausreichende) Absicherung. Denn dort sind immer wieder auch Investitionen erforderlich.
Auf keinen Fall würde ich heimlich eine Behandlung machen und dann ggf. ein Kind präsentieren, wie jemand vorschlug. Da würde ich mich als Mann hintergangen fühlen.
Leider klingt es so, dass dein Mann seine Meinung gefasst hat und diese nicht einfach wieder über Bord wirft. Und ich stelle mir, wie ja auch schon andere, die Frage, ob er bereit sein wird, seinen Lebensstil für ein Kind zu verändern. Zum einen finanziell Abstriche zu machen, aber auch im sonstigen Lebensstil. Mit Kind lässt sich ja nicht alles machen, was man vielleicht ohne gemacht hat. Und ist er bereit, auch Zeit zu investieren oder bist du dann quasi alleinerziehend?
Mein Mann wollte unbedingt Kinder und trotzdem war ich nach der Geburt enttäuscht, dass er sich nicht mehr einbringt, sondern im Grunde sein Leben überwiegend so fortsetzte wie vorher und ich das Gefühl hatte, allein zurückzustecken. Das hat sich inzwischen etwas verändert. Aber ich musste schon um vieles erst bitten. Und da frage ich mich, wenn ein Mann schon vorher sagt, dass er sich nicht einschränken will, wie es dann erst aussieht? Natürlich kann es sein, dass er dann so begeistert vom Baby ist, dass sich die Einstellung verändert, aber verlassen würde ich mich darauf nicht.
Wünsche dir eine gute Entscheidungsfindung.
LG, Mariechen