Hallo ihr Lieben,
Lieber Doc,
vielen Dank für die wohltuenden Worte und Gedankenanregungen.
Herr Dr. Breitbach: Ok, Sie haben wohl Recht, dass die Wechseljahre noch nicht zwangsläufig bald eintreten müssen. Aber die wenigen Follikel und mäßige Eizellqualität bei den letzten Behandlungen würde ich doch als Indiz werten, dass meine Chancen nicht mehr die besten sind und auch nicht besser werden.
Ihre Studie gibt aber trotzdem Hoffnung, dass ich noch ein paar fruchtbare Jahre haben werde und der Baum noch nicht brennt (bisher qualmt er nur

).
Finde ja lieb, dass Sie sich hier zu Wort gemeldet haben und ein bissen (fachexpertisen) Mut machen.
Claru und Heutemalanonymus: Oh, ihr glaub nicht wie gut es tut, eure Worte zu lesen. An mir nagt ja doch irgendwie auch das Gewissen, weil ich gar nicht so richtig weiß, ob die Verletzung, die ich empfinde "angemessen" ist. Zumindest scheine ich aber nicht allein damit zu sein.
Von dir Claru, finde ich es sehr mutig, dass du dich dann von deinem Mann getrennt hat. Und es scheint ja goldrichtig gewesen zu sein und hat dir letzten Endes zu deinem Glück verholfen - total toll!
Eine Paarberatung habe ich schon angesprochen, allerdings hat mein Mann sie rigoros abgelehnt. Er möchte sich nicht "überreden" lassen von jemand anderem (davor hat er wohl Angst) und findet, dass wir das unter uns ausmachen müssen - im Übrigen eine tolle Art, sich aus der Affäre zu ziehen. Eine Moderation von jemandem aus unserem Bekanntenkreis möchte er auch nicht, weil keiner etwas von unseren Behandlungen weiß. Und er möchte, dass das auch so bleibt.
Dass er so wenig mitsich reden lässt (mit mir allein nicht und mit Außenstehenden auch nicht) ist ein weiterer Punkt, der mich verletzt. Er merkt ja, dass es mir schlecht geht und lehnt dennoch jegliche Klärungsgespräche, die ja auch die Beziehung entlasten können, ab.
Um welche finanziellen Abstriche es geht? Aus meiner Sicht nur um Minimale (für ihn). Er verdient ca. 3000 Euro netto im Monat, die Hausrate (seine Hälfte) liegt bei 300 Euro, dazu halt noch die üblichen Fixkosten wie Strom/Gas, Lebensmittel usw. Den Rest hat er zur freien Verfügung, um sein Luxusleben zu finanzieren. Ich verdiene ca. 1200 Euro netto, habe aber (Selbstständigkeit) oft noch Ausfälle wegen der Kinderwunschbehandlungen. Dennoch habe ich mir Geld zusammengespart für evtl. weitere Versuche. Achso und vorher musste mein Mann sich so gut wie gar nicht einschränken. Die bisherigen Kiwu-Behandlungen habe größtenteils ich gezahlt. Er hat das Benzingeld und in einem Versuch das Assisted
Hatching beigesteuert. Zumindest ein bisschen guter Wille oder fürs Gewissen, wie mans nimmt.
Heute hat mein Mann mir einen neuen Kaffeevollautomaten für 700 Euro präsentiert (ein "Schnäppchen") und liebäugelt bereits mit einem neuen MacBook. IPad hatte er sich auch gerade neu gekauft. Der Kaffeeautomat war auch der Auslöser heute für unseren Streit, bzw. meine erneute Verletzung. Ich könnte beim Anblick des Kaffeeautomaten nur heulen, weil ich denke: "Wieder Geld für ein Luxusgut zum Fenster herausgeworfen, was wir in die Behandlung hätten stecken können.."
Meinen Mann machte schon allein mein Blick ganz wütend: Ob ich mich denn nicht freuen könne, dass er uns ("mir", als Kaffeeliebhaberin) dieses tolle Gerät gekauft hat.
Gesprochen haben wir über meine Gedanken und Gefühle in der letzten Zeit, zumindest, sofern das möglich war und er nicht abgeblockt hat. Mein Mann empfindet das aber leider tatsächlich nicht als "Vertrauensbeweis" sondern ist komplett mit meinen Gefühlen (und vermutlich auch mit seinen eigenen) überfordert. Er pampt dann schnell rum, wird fies und greift an, weil er schlichtweg mit Gefühlen nicht umgehen kann.
Leider blieb mir meine Freude tatsächlich im Halse stecken und gesellte sich zu einem dicken Kloß dazu
Mein Mann weiß wie schwer das für mich alles ist. Ich habe in meiner Verzweiflung sogar vor ein paar Wochen eine E-Mail an ihn geschrieben, weil ich dachte, vielleicht kommt es schriftlich besser bei ihm an. Er hat nichts zu der Mail gesagt. Auf meine Nachfrage meinte er nur, er sei noch nicht dazu gekommen, sie zu lesen.
Das hat mich natürlich auch sehr verletzt. Ehrlich gesagt schreit es in mir immer mehr, dass ich mit diesem Mann nicht weiterzusammen bleiben kann. Aber... Kein Kind, kein Haus, keinen Partner... Diese Ängste machen es mir unheimlich schwer, mich zu trennen. Am Ende hab ich gar nichts mehr. Da mein Verdienst ja auch nciht der Beste ist, würde ich mir ja auch als "Single" Frau nicht unendliche Versuche leisten können, um ein Kind zu bekommen. Eizellspende, Auslandsadoption (als Singlefrau gehts ja nicht anders) - mit meinem Gesparten wären die Möglichkeiten begrenzt. Ob ich dann ein Kind bekäme, wäre also auch fraglich.
Aber... Ob ich mit dem Mann mit dieser Einstellung so zusammenbleiben kann (mit oder ohne Kind) - das weiß ich auch nicht.
Danke für eure Denkanstöße!!!