Hallo Miya,
ich habe Faktor V Leiden heterozygot. Ich hatte 3 Frühaborte (1 Mal biochemische und 2 Mal Windei), alle waren ohne Heparin. Die einzige intakte
Schwangerschaft, die ich hatte, war mit Heparin UND ASS ab Transfertag. Heparin und ASS sind nicht das gleiche, sie wirken auf unterschiedliche
Gerinnungsstuffen aus, daher ist es keine entweder/oder Entscheidung.
Faktor V Leiden bedeutet, dass dein Blut zu "dick" ist, also die Gerinnung zu schnell abläuft. Dadurch kann das Blut verklumpen und es bilden sich Thromben. Für Dich sind die Thromben sind nur gefährlich, wenn sie relativ große Gefäße verstopfen. Die kleinen Gefäße, wie Kapillaren, merkst Du gar nicht. Das regelt der Körper von alleine. Mit einer Ausnahme. Wenn Embryo sich einnistet, dann bilden sich zwischen ihm und dem mütterlichen Körper zunächst sehr feine Blutverbindungen aus, eben kleine Kapillare, die das Baby versorgen. Wenn diese wegen Thromben verstopfen, dann wird das Baby unterversorgt, die Blutzufuhr reicht nicht aus und es stirbt ab. Es entsteht eine biochemische Schwangerschaft oder Missed
Abortion. Beim positiven BT ist das Baby bereits 1 Wochen mit der Gebärmutter verbunden. Das Heparin ab positivem Test kann also leider genau 1 Woche zu spät zu sein.
Die gute Nachricht ist - es passiert nicht zwingend. Faktor V Leiden bedeutet Thromboserisiko und nicht Thrombosegarantie. Es kann durchaus gut gehen, daher gibt es genug Frauen, die es damit schaffen. Allerdings merken die Frauen in natürlichen Zyklen die biochemischen Schwangerschaften nicht und bezahlen nicht ein paar Tausend Euro für die Chance schwanger zu werden.
Daher Heparin und ASS machen absolut Sinn ab Transfer, ansonsten kann es zu spät sein. Ab Stimubeginn macht Heparin Sinn, wenn man auch die Mutter selbst gegen Thromboserisiko absichern will. Normalerweise reicht Faktor V Leiden allein dafür nicht aus, sondern auch noch einschlägige Anamnese. Z. B. Lungenembolie oder tiefen Venenthrombosen in der Vergangenheit.
Ich hoffe es hilft,
Gruß,
Hakuna M.