Liebe künftige Mamis,
Ich möchte Euch heute an einem Gedanken teilhaben lassen, der mir in dieser Phase sehr hilfreich ist. Meine Geschichte ist nicht kurz.. Aber vielleicht ist es für Euch schön, mitzufühlen und mitzulachen. Ich möchte auch noch vorausschicken, daß ich ein Mensch bin, der an mehr Dinge zwischen Himmel und Erde glaubt als an das, was man sehen oder anfassen kann..!
Vielleicht verhilft Euch die Geschichte auch zu mehr Geduld...usw. .. es würde mich freuen.

Ich bin Jg 1969 und seit 2007 verheiratet.

Mein Mann und ich haben nach manchen Turbulenzen (Partnerschaft, Wohnung etc.) nun ein Umfeld geschaffen, das uns gefällt und eine gute Basis für eine Familie ist. Wir lieben uns, haben eine tolle Qualität des Zusammenlebens, das Haus mit Garten das wir uns gewünscht haben, sind beruflich etabliert und haben persönlich genug erlebt, so daß wir wahrscheinlich nichts verpaßt zu haben glauben wenn wir einmal Eltern sind... Nun wünschen wir uns Nachwuchs!

Ich bin ja recht aufgeregt an die Sache rangegangen. Sicher war auch mein Mann gespannt; aber Männer sind da ja etwas unkomplizierter gestrickt ; machen sich weniger Gedanken.
Ich benutze seit langem
Persona, habe einen regelmäßigen Zyklus und messe zusätzlich Temperatur. Eigentlich einfach, so die „gefährlichen“ Tage sowie die Tage des
Eisprungs herauszufinden um rasch schwanger zu werden. Oder?! Wir sind beide gesund. Gesunde, biologische Ernährung und Sport sind selbstverständlich. Wir rauchen nicht, trinken wenig Alkohol. Ich habe genug Schlaf und relativ wenig Streß... Übrigens nehme ich regelmäßig Maca-Pulver zu mir. Soll der Lust auf Sex und dem Kinderwunsch auf die Sprünge helfen. Wer´s nicht kennt: Gibt’s im Internet und manchen Naturläden. Schmeckt im Müsli gut
Letzten Monat haben wir es zum 1.Mal probiert.. Wir hatten an den „richtigen“ Tagen Verkehr und haben auch sonst glaube ich alles richtig gemacht.

Dann Warten. In den 2 Wochen war ich dauernd in irgendwelchen Foren und hab nervös auf Anzeichen gelauscht. Ich hatte auch welche. Leichter Durchfall, Ziehen im Unterleib.. . Dann fuhren wir in den Skiurlaub. Mitte der Woche hätte ich meine Periode bekommen sollen… Aber am besagten Tag: NICHTS. Ich fing schon an, mich zu freuen Doch in der Nacht bekam ich plötzlich Hitzewallungen und die typischen Schmerzen…

Also doch nicht schwanger?! Ich wartete ab (wäre ja möglich gewesen, daß ich trotzdem… naja). Am anderen Tag sah ich dann, daß sie wohl doch gekommen waren. Ich war enttäuscht und konnte es erst gar nicht recht fassen.
Also: Ich weiß ja auch, daß es ziemlich naiv ist beim 1.Mal gleich so hohe Erwartungen zu haben. Aber ich bin ganz sicher an die Sache rangegangen – war felsenfest davon überzeugt „es klappt“. Tja.. so kann man sich täuschen! Ja und die Anspannung der 2 ersten Wochen.. ich meine es ist ja schon eine besondere, neue Erfahrung und kann einen ganz schön durcheinanderwirbeln. Auch mit fast 40. Aber das kennt ihr ja sicher auch….
Der Tag war gelaufen..

ich heulte wie ein Schloßhund und war ein paar Stunden völlig deprimiert. Mein Mann war ganz fassungslos und sagte ER hätte eh nicht damit gerechnet, daß es gleich klappt (ja Männer halt ne) – geschweige denn, daß ich so heftig die Fassung verlieren würde… Ehrlich: Ich war selber über mich erstaunt und erschrocken.
Aber am Abend hatte ich mich wieder gefangen und versuchte, lockerer damit umzugehen. „Das war ja ganz normal, passierte vielen Frauen und war nicht das Ende der Welt.. eher erst der Anfang. Blabla… „ Hm - Aber wirklich gelassener war ich deswegen leider trotzdem noch nicht! Ich fragte mich, wie ich die nächsten Monate (??) überstehen sollte … vielleicht konnte ich ja gar nicht schwanger werden oder mein Mann war nicht zeugungsfähig oder… Tausend Gedanken plagten mich – sicher nicht die besten Voraussetzungen.
Wir verbrachten trotzdem noch schöne Tage

– nicht zuletzt auch dank des nachträglichen Verständnisses meines Mannes, dem allerdings ein langes Gespräch vorausging.

Zuhaus sprachen wir dann über mögliche Tests zwecks Fruchtbarkeit usw. Mein Mann war einverstanden ein
Spermiogramm machen zu lassen. Mein FA beruhigte mich natürlich ob der kurzen Zeit. Der Test war negativ – trotz der Beschwerden und einer ungewöhnlich kurzen Periode. Mein –anthroposophischer- FA riet mir noch zu Naturbeobachtungen um meine innere Gelassenheit wieder herzustellen. Diesen Rat habe ich befolgt und das Werden der Natur –jetzt im Frühling- ist eine Offenbarung des wachsenden Lebens. Ein großartiges Beispiel für ein gelasseneres Entgegensehen der Entwicklung des eigenen Lebens das sich meist dann so entwickelt wie es gut, schön und richtig ist, wenn man es ohne Zwang laufen läßt. Leichter gesagt als getan nicht wahr? Vor allem in punkto Kinderwunsch… seufz
Dann war ich bei einer Heilpraktikerin die spirituell veranlagt ist. Sie hat mir bereits ein paar Mal geholfen mit prima Denkansätzen usw. Ich schilderte ihr also unseren Kinderwunsch. Erklärte ihr, daß ich ob meines Alters nicht mehr so lange „in´s Blaue“ probieren wolle wegen der Altersbeschränkung 40 bei
IVF. Über die 35 bei Adoption bin ich ja eh längst hinweg…
Sie testete also verschiedene Fragestellungen aus (sie benutzt eine Rute – ähnlich beim kinesiologischen Test). Zunächst fragten wir die möglichen körperlichen Hindernisse ab. Doch bei mir sowohl bei meinem Mann kamen klare NEINs. Also körperlich kein Problem! Dann kamen die seelisch–geistigen Themen dran. Irgend etwas das noch zu bearbeiten gewesen wäre oder das durch eine Familienaufstellung (bin ein Fan davon, habe schon viele miterlebt und 2 selber gemacht) zu lösen wäre. Wieder bei beiden ein NEIN.
Dann hat sie gefragt, ob denn da überhaupt eine Seele wartet, bei uns zu inkarnieren….. JA! (freu) Die würde quasi nur noch auf den richtigen Zeitpunkt warten. Schließlich sucht sich jede Seele das Leben und das Umfeld selbst aus, das sie erleben möchte und damit auch wann sie auf diese Erde kommt (also das Sternzeichen und der damit verbundene Weg). Wir Frauen stellen lediglich den Körper zur Verfügung um das Kind – die Seele – aufzunehmen, auszutragen, zur Welt zu bringen und schließlich durch´s Leben zu begleiten. So lange, bis es alleine in der Lage ist seine gewählten Weg zu gehen.
Seit ich das weiß, bin ich mit einem Mal viel ruhiger. Ich kann diesem Kind gelassener entgegensehen weil ich weiß, daß es irgendwann in naher Zukunft da sein wird.
Sie sagte noch, sich ein Kind zu wünschen hätte sehr viel mit Demut und Respekt zu tun - dieser Seele gegenüber die ja vielleicht viel älter ist als unsere eigene...
Das hat mir sehr zu denken gegeben und ich kann tatsächlich mit sehr viel mehr Achtung und Geduld mit unserem (meinem) Kinderwunsch umgehen. Außerdem habe ich mich gefragt, weshalb ich eigentlich so ungeduldig bin. Eine Art Egoismus, etwas jetzt und gleich besitzen zu wollen wenn auch nur im Bauch? Angst die Kontrolle über die Geschehnisse abgeben zu müssen?? Etwas zum Zeigen zu haben - worauf ich stolz sein kann? Irgendwo dazwischen vielleicht und völlig daneben. Das möchte nicht mehr sein. Lieber übe ich mich in der Geduld, die ich als Mutter ganz sicher auch sehr oft werde aufbringen müssen!
Dieses Kind darf kommen wann es möchte - wir sind hier und erwarten es mit Freuden. In der Zwischenzeit werden wir leben, Spaß haben , unser Umfeld weiter gestalten und weiter üben..... Wir werden ganz sicher noch früh genug ein Leben lang sorgende, kümmernde (manchmal genervte) und vor allem liebende Mütter sein. Alles hat seine Zeit... Bis dahin wünsche ich Uns viel Gelassenheit und Geduld - vor allem mit uns selber!

Alles Gute und Viel Spaß wünscht Euch Claudia