Hallo Zusammen!
Ich bin schon etwas länger stiller Leser hier in dem Forum, aber heute habe ich mich dazu entschlossen, auch mal was zu schreiben.
Ich komme mir nämlich irgendwie verdammt allein gelassen vor..
Aber vielleicht erzähle ich meine Geschichte erst mal von Vorne:
Mein Mann (29) und ich (28) kennen und seit 5 Jahren und sind jetzt fast 1 Jahr verheiratet.
2005 habe ich die Pille abgesetzt, weil ich diese nicht mehr vertragen habe. Von da an haben wir dann aber auch nicht mehr verhütet, weil wir eh Kinder wollten.
Nach ca. 4 Monaten ging es wieder damit los, dass meine Periode extrem unregelmäßig kam. (Aus diesem Grund habe ich nämlich als 17jährige auch mit der Pille begonnen.)
Obwohl ich in tief im innersten eigentlich genau wusste, dass die Periode nicht ausbleibt, weil ich schwanger bin, habe ich jedes Mal, wenn sie nicht pünktlich kam, einen Test gemacht. Und war jedes Mal natürlich ein wenig mehr enttäuscht.
Also standen erst mal ein paar Besuche beim Frauenarzt an. Jede Menge Bluttests, etliche Ultraschalluntersuchungen. Immer mit demselben Ergebnis: Blutwerte i.O., innen alles i.O., keine Ahnung, warum die Mens ausbleibt.
Anfang diesen Jahres hat mein Mann sich dann testen lassen. Das
Spermiogramm war i.O.
Also lag es doch an mir…
Da hat mein Arzt dann gesagt, ich solle in ein
IVF-Zentum gehen.
Ausgesucht habe ich mir Essen… Irgendwie wohl fühle ich mich aber nicht.
Ich weiß nur nicht, ob dass mit der Praxis oder mit der Situation selber zu tun hat.
Am 09.05.07 sind wir zum Erstgespräch hin. Mit irgendwelchen Erwartungen bin ich nicht hin, aber so wie’s gelaufen war, fanden wir’s nicht wirklich ok.
Der Arzt hat uns Fragen gestellt, die wir im Prinzip schon auf dem Fragebogen ausgefüllt hatten.
Hat einmal kurz angedeutet, dass ich schlanker sein könnte (Zitat: „163cm und 81kg.. das Gewicht ist in Ordnung, Sie sind nur etwas zu klein“

..)
Dann schickte er meinen Mann hoch zur Spermaprobe, ich musste mit zum Ultraschall. Danach noch mal beide Blut abgeben und mit den Worten „Wir melden uns“ waren wir entlassen…
Ein paar Tage später bekam ich einen Anruf vom Arzt. Die Blutwerte sind alle OK, er findet nicht und würde mit uns eine
Insemination durchführen.
Wieder Termin vereinbart, wieder hin. Als der Arzt vor uns saß, hat er noch mal die Blutwerte durchgesehen, mir einen Spritzenplan erstellt, kurz erklärt und uns wieder entlassen.
Auf dem Heimweg meinte man Mann dann zu mir: „Als wir planten, ein Kind zu bekommen, habe ich mir immer gedacht >du wirst Vater<. Jetzt komme ich mir nur noch vor wie ein Samenspender“….
Was soll man da groß antworten?? Ich habe erst einmal geheult und ihm gesagt, er solle mal drüber nachdenken, ob er das alles überhaupt weiter durchziehen will. Natürlich wollte er...
Ab dem 15.06.07 ging’s dann los.. Vom 3.-7. Zyklustag sollte ich
Clomifen nehmen. Am 19.06.07 musste ich hin zum
Echovist. Auch hier, alles ok… Am 26.06.07 (und 01.07.07) musste ich mir
Predalon spritzen.
Und am 28.06.07 sind mein Mann und ich dann zur
Insemination.
Dass schlimmste danach, fand ich das warten… Jetzt am Wochenende, traten die gewöhnlichen Vorboten der Mens. auf… Leichten Druck im Unterleib, Spannungen in den Brüsten… Ich habe immer nur gedacht „bitte nicht…“ Den ganzen Sonntag war ich deshalb schlecht drauf.. Und abends dann die Gewissheit… Nicht schwanger, die Periode ist da…
Ich habe erst mal nur geheult.. Obwohl ich versucht hatte, mir keine großen Gedanken drum zu machen und nicht zu viel Hoffnung in die erste Behandlung zu legen, war ich extrem enttäuscht.
Mein Mann hat mich zwar in den Arm genommen und getröstet, aber ich fühlte mich trotzdem irgendwie allein…
Ein weiteres Problem ist: Ich habe keinen, mit dem ich drüber reden kann… In meiner Familie weiß es keiner. Nur meine Mutter. Und von der höre ich seit 2 Jahren immer dieselben blöden Sprüche: „Du hast stress, deshalb klappt es nicht.. / wenn ihr nicht mehr dran denkt, klappt es von allein.. / ihr müsst nur weiter versuchen…“ Ich kann diese Sprüche nicht mehr hören…
Außerdem wird man auf jeder Familienfeier von allen angesprochen… „Und? Endlich schwanger?“
In letzter Zeit habe ich schon öfters eine Fete vorzeitig verlassen…
Außerdem schaue ich mittlerweile jeder frischgebackenen Mutter sehnsüchtig hinterher.. (sagt mein Mann).. Und meiner Nachbarin gehe ich so gut es geht aus dem Weg.. Die ist auch vor kurzem Mutter geworden und hat mich schon auf einen Spielkameraden für ihre Tochter angesprochen…
Ich versuche immer wieder, mir keine Gedanken um die ganze Situation und die Behandlung zu machen… Aber es klappt nicht…
Es will mir nicht in den Kopf, dass mir etwas nicht gelingt, was täglich hunderte von Frauen und jungen Mädchen in aller Welt schaffen: schwanger werden….
Ich frage mich immer, was läuft bei mir verkehrt… Ich habe Angst, dass wir jetzt jahrelang von einer Behandlung zur nächsten stiefeln und damit keinen Erfolg haben..
Wir haben uns jetzt ein Einfamilienhaus gekauft.. Viele Zimmer… 450m² Garten…. Werden wir das auf ewig allein bewohnen???
Mir geht manchmal soviel durch den Kopf, dass ich das gar nicht in Worte fassen kann…
So wie jetzt auch wieder... Aber dieser Text hier ist eh schon zu lang…
Gibt es hier jemanden, der so ähnlich fühlt?.. Wie war es bei euch?...
Liebe Grüße
Nadine