hallo ina,
grundsätzlich ist gegen die idee sicher nichts einzuwenden, wenn es euer weg ist, dann wird es schon der richtige sein. angeblich gibt es ja auch genug väter, die ein kind grossziehen, das nicht ihres ist. schliesslich ist samenspende ja auch für viele ein weg, ein wunschkind zu bekommen. vieles lässt sich vielleicht theoretisch leicht vereinbaren, z.b. der kontakt zum kind, ist in der praxis aber dann doch schwerer durchführbar. ebenso wie ich eine aufklärung des kindes für nicht unproblematisch halte. was ist, wenn es sich der vater doch noch überlegt, ansprüche auf sein kind anzumelden, du dich mit ihm verkrachst etc...? ja, das kann natürlich allen elternpaaren passieren, aber dennoch ist die situation ein bisschen anders.
jeder muss und soll sein leben so leben, wie er/sie es für richtig hält. als single, in einer gleichgeschlechtlichen beziehung, als paar mit oder ohne trauschein. manche haben auch gar keine andere wahl. nur leider ist unsere gesellschaft noch nicht so tolerant, um das auch alles zu akzeptieren.
was ich jedoch so nicht stehen lassen kann (und auch schon in anderen postings geschrieben habe): wenn die mutter auf jeglichen unterhalt verzichtet, nimmt sie dem kind etwas weg, was IHM zusteht. das kannst du auch nicht rückgängig machen. wie willst du deinem kind einmal erklären, dass in der geburtsurkunde steht: "vater unbekannt" und es aber dennoch kontakt zu seinem vater hat? du bist derzeit arbeitslos und ohne partner, auch wenn deine eltern dich unterstützen, was, wenn sie es einmal nicht mehr können oder wollen? wenn der spender das kind möchte und auch den kontakt zu ihm, dann soll er auch finanziell die verantwortung übernehmen. denn schliesslich geht es jetzt in erster linie nicht mehr um dich und deine wünsche, sondern um die verantwortung für ein eventuell entstehendes kind, und die ist grösser, als du es dir jetzt vorstellen kannst.
ist es wirklich ein günstiger zeitpunkt, ss zu werden? mit kind wird es nicht unbedingt leichter, eine arbeit zu bekommen. ich verstehe deine gefühle, sehe es jetzt aber eben auch als ganz kleine panikreaktion an, so bald zu starten. aber wenn es für dich wirklich der richtige weg ist, dann ist es eben so. die verantwortung musst du dann für dich und dein kind alleine tragen. so gut überlegt, wie es die anderen sehen, halte ich deinen plan (noch) nicht.
ich habe moralisch keinerlei bedenken gegen deinen plan, es gibt so viele arten einen kiwu zu erfüllen. aber meiner meinung nach steht bei dir derzeit der wunsch nach einem kind vor der überlegung, was für dieses kind wirklich notwendig und gut ist. nicht umsonst ist es vor einer samenspende notwendig, ein psychologisches gespräch mit den partnern zu führen, um das für und wider abzuwägen, bevor man den vertrag unterschreibt.
du hast ja noch ein paar wohen zeit, vielleicht überlegst du dir einmal, welche konsequenzen so ein plan für dich und dein eventuell entstehendes baby nach sich bringt?
lg
maria1