Hey Paul!
Jetzt geb ich auch noch meinen Senf zu Deiner Frage ab, auch wenn sich manche Statements wohl schon wiederholen...

Also erstmal finde ich, dass "übertriebenes" Taktgefühl in diesem Punkt nicht viel hilft, sondern eher Offenheit. Ich meine, Ihr solltet euren Freunden und auch die sollten Euch ehrlich und direkt sagen, wie´s euch mit der Situation geht. Ihr wollt Euch weiter treffen? Schön! Wenn die beiden es im Moment nicht so gut ertragen können, dass sollte man das vielleicht für ne Weile akzeptieren, aber es liegt nicht (nur) an Euch, wieder und wieder auf sie zuzugehen. Für Frendschaften müssen BEIDE Seiten aktiv sein, unabhängig von Schwangerschaft oder erfolglosem KiWu.
Ich sprech jetzt mal aus Sicht einer NICHT-Schwangeren: wenn in meinem Umfeld Frauen ss werden, dann schmerzt das natürlich auch mehr oder weniger, aber noch kann ich mich mitfreuen. Und ich finde, das bin ich ihnen auch schuldig, denn ich bin nicht der Nabel der Welt mit meinen Sorgen. Und dann sag ich auch beides! Jetzt, da meine eine Kollegin (vorher lange Single) frisch liiert ist, "witzel" ich schon rum, wenn sie jetzt auch noch schneller als ich ss wird, dann beiß ich aber in die Tischkante!!
Ich finde, man kann als KiWuBetroffene(r) zwar von wirklich vertrauten Menschen eine gute Portion Empathie und Taktgefühl erwarten, aber andererseits neigt man auch dazu, egozentrisch zu werden... und ist somit allen Widerständen zum trotz SELBST dafür verantwortlich, ob Kontakte zu "erfolgreicheren" Freunden einschlafen oder nicht. Genau so wie man als angehende Familie auch selbst dafür verantwortlich ist, seine Kontakte zumindest einigermaßen weiter zu pflegen oder sich aus dem sozialen Leben zu verabschieden und nur noch im trauten Nest zu hocken! Wenn ich Freunde behalten will, muss ich auch was dafür tun, dass sie mich nicht vergessen, und dabei vielleicht manchmal den eigenen Schweinehund überwinden - das ist zumindest meine Erfahrung. Andernfalls brauche ich mich nicht zu beschweren, dass ich vereinsame mit meinen Sorgen und Ängsten.
Und noch ein kleiner Tipp, wenn der gute Wille von beiden Seiten da ist: kommt ja auch immer drauf an, WAS man bei gemeinsamen Treffen so macht. Wir haben z.B. öfters Treffen mit mehreren Paaren (zumindest gibt es sowas wie einen festen Freundeskreis von 8-10 Leuten), und wenn wir zusammen ins Kino gehen, spielen, essen, spazieren, irgendwelche Aktionen (Ausstellungen, Mittelaltermarkt, ...) zusammen machen, dann geht es dabei NICHT um Babythemen... Vielleicht könnt Ihr ja öfters Situationen so stricken, dass ihr nicht zwangsläufig nur private Themen bequatscht, sondern Euch auf Aktionen konzentriert, die allen Spaß machen - ob nun mit oder ohne Baby im Bauch.
LG, Heather.