Insemination bei idiopathischer Sterilität – wie am besten?
Bei Kinderlosigkeit ohne erkennbare Diagnose kann die intrauterine Insemination helfen. Wie führt man sie am besten durch?
Ungefähr 10% aller Paare mit unerfülltem Kinderwunsch haben keine erkennbare Ursache für das Ausbleiben einer Schwangerschaft. Man nennt dies auch idiopathische Sterilität. Das Einspülen von Spermien direkt in die Gebärmutter (IUI = Intrauterine Insemination) ist in diesen Fällen oft die erste Behandlungsoption. Wie kann man diese Insemination optimieren?
Bei Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch findet man nicht immer eine erkennbare medizinische Ursache für die Kinderlosigkeit. Das Fehlen einer Ursache bedeutet dann auch, dass man keine gezielte Behandlung durchführen kann. Früher wurde in diesem Fällen oft eine IVF durchgeführt. Inzwischen hat aber die intrauterine Insemination (IUI) wieder an Bedeutung gewonnen. Aktuellen Studien zufolge ist die Insemination bei idiopathischer Sterilität die Behandlung der ersten Wahl.
Welche Vorbehandlung ist am besten?
Bei einer Kinderwunschbehandlung – welcher Art auch immer – kommen meist Hormone zum Einsatz. Meist zur Stimulation der Eierstöcke und Verbesserung der Eizellreifung, oft auch zum Auslösen des Eisprungs. Gibt es nun bei den Paaren, die eine idipopathische Sterilität haben, eine optimale Vorgehensweise bei der Insemination? Das ist natürlich immer schwer zu beantworten, weil sehr viele Faktoren eine Rolle spielen. Aber in einer aktuellen Studie wurde dies untersucht1)Danhof, N. A., Wang, R., van Wely, M., van der Veen, F., Mol, B. W. J., & Mochtar, M. H. (2019). IUI for unexplained infertility—a network meta-analysis. Human Reproduction Update, 26(1), 1-15.
In dieser Untersuchung wurden die Daten von 5316 Frauen in 26 Studien untersucht. Dabei kamen unterschiedliche Vorbehandlungen zum Einsatz:
- Keine Stimulation (Spontanzyklus)
- Clomifen
- Letrozol
- Gonadotropine (also Spritzen mit Follikelstimulierendem Hormon)
Nun wurden bei Paaren mit ungeklärter Ursache für ihre Kinderlosigkeit die Erfolgsraten nach den jeweiligen Vorbehandlungen verglichen:
Vergleich | Verbesserung der Erfolgsraten | Erhöhung der Mehrlingsrate |
Clomifen vs. Spontanzyklus | + 5% | keine Daten |
Letrozol vs. Spontanzyklus | + 15% | keine Daten |
Spritzen vs. Spontanzyklus | + 46% | 9fach höher |
Spritzen vs. Clomifen | + 39% | 42% |
Letrozol vs. Clomifen | + 9% | – 3% |
Spritzen vs. Letrozol | + 21% | +70% |
Vergleicht man Clomifen, Letrozol und Spontanzyklen (also ohne Hormone) miteinander, dann ergeben sich keine wesentlichen Unterschiede. erst der Einsatz von Follikelstimulierendem Hormon in Spritzenform hat eine nennenswerte Steigerung der Schwangerschaftsrate zur Folge. Allerdings auch eine deutlich erhöhte Mehrlingsrate.
Noch Fragen?
Dann haben Sie in unserem Kinderwunschforum die Möglichkeit, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen oder Fragen an unsere Experten zu richten. Und hier finden Sie die Übersicht über zahlreiche andere Foren von wunschkinder.net.Die am häufigsten gestellten Fragen haben wir nach Themen geordnet in unseren FAQ gesammelt.
Literatur
↑1 | Danhof, N. A., Wang, R., van Wely, M., van der Veen, F., Mol, B. W. J., & Mochtar, M. H. (2019). IUI for unexplained infertility—a network meta-analysis. Human Reproduction Update, 26(1), 1-15. |
---|