Kosten: Sachsen-Anhalt zieht nach


Nachdem die neue Bundesregierung die bereits erfreut zur Kenntnis genommene Änderung der Kostenübernahme für die künstliche Befruchtung wieder aus dem Koalitionsvertrag gekippt hat, ist es nun an den Ländern, die Initiative zu ergreifen.

Sachsen geht vor, Sachsen-Anhalt zieht nach

Nun verabschiedete der Sozialausschuss des Landtags von Sachsen-Anhalt am Montag in Magdeburg die Empfehlung, 2010 und 2011 jeweils 250 000 Euro für künstliche Befruchtung in den Haushalt einzustellen. Im Dezember wird der Magdeburger Landtag darüber beraten.

Auch Sachsen hatte ja bereits im letzten Jahr eine entsprechende regelung verabschiedet und unterstützt kinderlose Paare, die sich einer künstlichen Befruchtung unterziehen müssen, finanziell.

Grundsätzlich wird man sich am sächsischen Modell bei der Ausarbeitung der Richtlinien orientieren, berichtet die Mitteldeutsche Zeitung, wenngleich um Details bereits jetzt getritten wird:

Noch nicht geklärt ist unterdessen, wie die Auszahlung erfolgen soll und ob die Unterstützung an den Ehestatus geknüpft sein wird. Die sozialpolitische Sprecherin der FDP, Lydia Hüskens, erteilte dieser Einschränkung eine deutliche Absage. Die Zuschüsse nur verheirateten Paaren zukommen zu lassen, sei nicht mehr zeitgemäß, erklärte sie. „Alle Paare mit Kinderwunsch und biologischen Hindernissen sollten in den Genuss der Förderung kommen.“ Nach MZ-Informationen befürworten auch Vertreter von SPD und CDU die Förderung für Unverheiratete.

Der Rückzug der Bundesregierung aus diesem Thema scheint nun einen Flickenteppich unterschiedlichster Richtlinien in den Bundesländern zur Folge zu haben. Kein wirklich erstrebenswertes Szenario. Eine bundeseinheitliche Regelung wäre sicherlich weiterhin erstrebenswert.


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Kommentar

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9 Kommentare
  1. greta
    greta schreibt

    was ist dann mit den leuten, die an der grenze zu brandenburg IN brandenburg wohnen und in sachsen anhalt zur behandlung gehen? die kriegen nix. alles sehr (höchst) unbefriedigend dank des WahlverBrechens

  2. Pedechen
    Pedechen schreibt

    Naja aber es geht wenigstens mal etwas voran. Man muss sich in der Beziehung ja über jeden kleinen Fortschritt freuen und nicht dann an dem rummäkeln was schon positiv ist.
    Also lieber über die meckern die noch nichts zahlen, statt über die, die zahlen, aber eben mit Einschränkungen…..

    Ich bin ja (leider) nicht betroffen von der neuen Regelung, freue mich aber für jeden der es nun in Anspruch nehmen kann 🙂

  3. MIKARI
    MIKARI schreibt

    Als ich das gelesen habe sind mir dir Tränen in die Augen geschossen vor Glück.
    Ich habe auch nichts davon, freue mich aber für die, die es bekommen und hoffe das Niedersachsen auch irgendwann mal nachzieht.

    Wir sollten alle hoffen und uns freuen und nicht nörgeln ( ich will keinen damit angreifen ) es geht doch schienbar vorran.

    lg Ela

  4. Elmar Breitbach
    Elmar Breitbach schreibt

    @MIKARI: Will aber nörgeln. Und habe immer recht 😉

  5. Greta
    Greta schreibt

    Voran geht es definitiv! Auch kleine Schritte haben schon große Revolutionen herbeigeführt!

    ich darf aber trotzdem damit hadern, dass die neue Regierung verbrochen, äh – versprochen hatte, die Regelung BUNDESWEIT zu ändern und diese Versprechen wurde halt gebrochen.

    Vielleicht ziehen ja die westlichen Bundesländer nach, incl. Berlin. Mir bringt das nix, aber ich freu mich für jeden, wo es bisher am Geld scheitert! Immerhin gibts jetzt schon ZWEI (?) Bundesländer, die eingesehen haben, dass sie ohne Kinder ihr Land sonst "schließen können". Was für eine Erkenntnis 😉

  6. […] Elmar Breitbach von wunschkinder.net hat über die Kostendiskussion um die künstliche Befruchtung eine Artikelserie verfasst, die auf jeden Fall mehr als nur ein flüchtiges Lesen wert ist. Wer […]

  7. Rebella
    Rebella schreibt

    Ja, besser das als gar nichts. Der wesentliche Nachteil wird darin bestehen, dass die Kinderwunschpaare wirklich nur in ihrem eigenen Bundesland zur Behandlung gehen können, wenn sie den Zuschuss haben wollen. Das Paar X, das an der Grenze von Sachsen Anhalt wohnt und es dichter hätte, wenn es im angrenzenden Gebiet behandelt würde, profitiert nicht davon.

    Wir sollten wenigstens diesen beiden Bundesländern einen Kooperationsvertrag vorschlagen, nach dem die Paare aus ihren Ländern auch im jeweils anderen Bundesland behandelt werden dürfen.

  8. leocat
    leocat schreibt

    Ich überlege gerade ernsthaft mit meinem Mann zu meinen Eltern nach Anhalt zu ziehen. Hier in S-H sieht’s ja nicht nach IRGENDEINEM Entgegenkommen der Landesregierung aus. Die schenken unser Steuergeld lieber dem Herrn Nonnenmacher…
    Nur: 500km ins Büro pendeln ist dann wohl doch übertrieben.

  9. lomy
    lomy schreibt

    Ich sollte wieder zurück in meine alte Heimat ziehen.
    Hier in BaWü gibt es ja noch genug reiche Leute, da brauchen die erst gar nicht über solche Dinge nachdenken.

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