Noch wichtiger als gedacht: Orgasmus der Frau


Frauen, die einen Orgasmus bekommen, werden möglicherweise leichter schwanger, besagt eine neue Studie.

Wie wichtig ist der weibliche Orgasmus, um schwanger zu werden?

Grundsätzlich können Schwangerschaften auch dann eintreten, wenn die Frau beim Geschlechtsverkehr keinen Höhepunkt bekommt. Unzählige Kinder sind so entstanden. Aber ein Orgasmus zur rechten Zeit kann die Wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft offenbar deutlich verbessern, behauptet Robert King, Professor für angewandte Psychologie an der Universität Cork in Irland. Um bis zu 15% höher sollen die Chancen sein.

Die Idee dahinter sind orgasmusbedingte Kontraktionen, welche den Spermientransport verbessern und hormoninduzierte Transportmechanismen, die durch Oxytozin vermittelt werden, einem Hormon, welches beim Orgasmus vermehrt ausgeschüttet wird.

Funktioniert das wirklich?

Das kann man abschließend noch nicht sagen, denn es handelt sich hier um eine „Proof of concept“-Studie, in der zunächst einmal die generelle Durchführbarkeit abgeklärt werden sollte. Sechs Frauen im Alter von 26 bis 52 nahmen an der Studie teil.  Es wurde nicht getestet, ob diese nun schwanger wurden oder nicht, sondern es wurde untersucht, ob eine spermienähnliche Flüssigkeit mit Orgasmus besser vom weiblichen Körper aufgenommen wurde als ohne.

Zumindest bei den sechs Probandinnen lief weniger von der Spermienflüssigkeit wieder zurück, wen sich die Frau zeitgleich zur Aufnahme der Flüssigkeit zum Orgasmus stimulierte. Die Wissenschaftler nehmen an, dass der sexuelle Höhepunkt dazu dienen könnte, den Spermientransport zur Eizelle zu verbessern, wenn weniger Ejakulat zurückläuft.

Kein Beweis

Weniger zurücklaufende Flüssigkeit bedeutet nicht zwangsläufig, dass auch mehr Spermien bei der Eizelle im Eileiter landen oder gar die Befruchtung dadurch wesentlich wahrscheinlicher ist. Die Forscher gehen dennoch von einer verbesserten Schwangerschaftswahrscheinlichkeit aus und möchte diese Studie nun mit einer größeren Anzahl an Frauen wiederholen. Die Methode zur Studiendurchführung scheint zu funktionieren, jedoch kann – soweit ich das zu beurteilen vermag – die Ergebnisse wirklich belastbar interpretieren.

King R, Dempsey M, Valentine KA
Measuring sperm backflow following female orgasm: a new method.
Socioaffect Neurosci Psychol. 2016 Oct 25;6:31927. doi: 10.3402/snp.v6.31927. eCollection 2016.

Foto von Mateus Lunardi Dutra

 


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Kommentar

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4 Kommentare
  1. Enclandestin
    Enclandestin schreibt

    Verwirrend, dass ich bei der versuchten Lektüre des Textes mehrmals eine Aldi-Werbung wegklicken musste. Was hat Aldi mit Orgasmen der Frau und gemeinsam?

  2. Elmar Breitbach
    Elmar Breitbach schreibt

    Ich bin auch verwirrt. Was hat Ihr Kommentar mit dem Artikel oben zu tun?

  3. Siselle
    Siselle schreibt

    Danke, sehr interessant. Und für mich als Frau eine durchaus angenehme These. 😉

    Mir fällt dabei ein, dass man im Mittelalter davon ausging, eine Frau könne nur schwanger werden, wenn sie auch einen Orgasmus hätte.
    Könnte also einen wahren Kern beinhaltet haben.

  4. MissMolli
    MissMolli schreibt

    Also, dass der Orgasmus förderlich für eine Schwangerschaft sein soll, habe ich schon Mal gelesen. Ich Frage mich nun zwei Dinge:. 1. Wäre es dann möglicherweise auch im Falle einer Insemination förderlich? Sprich: direkt nach der IUI den Mann schnappen und nach Hause?
    2. Frage: Hat beim Mann die Orgasmusqualität nicht auch Einfluss auf die Motilität der Spermien? So habe ich es in einem Artikel über Oxytocin gelesen. Habe mich gefragt, ob dann zb. die Probe, die in der KiWu-Klinik gewonnen wird schlechter ist, als unter "natürlichen" Bedingungen?

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