Insemination
Insemination. Einbringen der Spermien in den weiblichen Genitaltrakt
Das Prinzip der Insemination besteht in dem künstlichen Einbringen des männlichen Samens in den Genitaltrakt der Frau. Abhängig vom Ort der Deponierung der Spermien unterscheidet man verschiedenen Formen dieser Therapie.
Kappeninsemination
Bei der Kappeninsemination werden die Spermien mit einer speziellen Kappe direkt vor dem Muttermund plaziert. Dies soll zu einer besseren Aufnahme in die Gebärmutter führen und die Spermien vor dem möglicherweise ungünstigen Milieu der Scheide schützen. Die Spermien werden bei dieser Methode nach der Verflüssigung des Ejakulats in eine Kappe gegeben, welche meist durch Erzeugung eines Unterdrucks an dem Gebärmutterhals fixiert wird. Nach 1-2 Stunden wird die Kappe von der Frau selbständig entfernt.
Bei der Intrazervikalen Insemination (ICI) werden die Spermien in den Gebärmutterhals eingespritzt (Zervix=Gebärmutterhals). Auch hierbei wird das Ejakulat nach der Verflüssigung verwendet. Man erhofft sich durch die Abkürzung des Weges, den die Spermien zurücklegen müssen, eine verbesserte Befruchtungsrate.
Beide Techniken sind jedoch zunehmend verlassen worden, da die Erfolgsraten die etwas umständliche Prozedur in den meisten Fällen nicht rechtfertigen und die unten aufgeführten Methoden bessere Erfolgsraten aufweisen. Da aber eine Vorbehandlung des Ejakulats nicht erfolgen muß, sind Kappeninsemination und ICI auch in einer nichtspezialisierten- Frauenarztpraxis anwendbar und haben dort bei bestimmten Störungen auch weiterhin ihr Einsatzgebiet. Insbesondere bei sogenannten Spermiendeponierungsstörungen (bei Vaginismus der Frau oder bei Männern, die zu einem normalen Geschlechtsverkehr nicht in der Lage sind, aber Ejakulat durch Masturbation gewinnen können) ist bei normaler Qualität der Spermien die Erfolgchance einer solchen Therapie gut. Eine weitere Indikation ergibt sich in der heterologen Insemination (Spendersamen).
Indikationen
Die anderen Störungen, die mit einer Inseminationstherapie behandelt werden können, sind folgende: eine geringgradige Einschränkung der Samenqualität, ein negatives Ergebnis des sogenannten Postkoitaltests, eine idiopathische Sterilität (also ohne eine eine diagnostisch faßbare Erklärung für die Kinderlosigkeit), die retrograde Ejakulation und die eben schon erwähnten Spermiendeponierungsstörungen. Eine besondere Indikation besteht bei Paaren, bei denen der Mann eine fehlende Ejakulation aufweist. Hier kann eine Insemination mit Spermien durchgeführt werden, die mit Hilfe einer Vibrator- oder Elektrostimulation gewonnen wurden. Diese genannten Störungen sind mit der Technik der Kappen- oder intrazervikalen Insemination nicht ausreichend behandelbar, es wird daher eine in den folgenden Abschnitten beschriebenen Techniken angewendet.
Intrauterine lnsemination (IUI)
Bei dieser Technik werden die Spermien direkt in die Gebärmutter eingespritzt. Dazu müssen die Spermien speziell aufbereitet werden. Dieser Vorgang wird in einem anderen Kapitel ausführlich beschrieben. Sinn dieser Aufbereitung, soviel sei hier kurz erwähnt, ist das Aufkonzentrieren der beweglichen Spermien und die Beseitigung von Substanzen aus dem Ejakulat, die zu Krämpfen der Gebärmutter oder gar zu Infektionen führen könnten. Außerdem wird eine Insemination in die Gebärmutter fast immer in Kombination mit einer hormonellen Stimulation der Eierstöcke durchgeführt, um die Chancen auf einen Therapierfolg zu erhöhen
Der Ablauf dieser Behandlung ist üblicherweise wie folgt: Wenn bei der Überwachung der hormonellen Stimulation der Eierstöcke die Zahl der Eibläschen, deren Größe und die Hormonwerte die gewünschten Ergebnisse aufweisen, dann wird der Eisprung mit einem speziellen Medikament (hCG) ausgelöst.
Da der Eisprung meist frühestens 36 Stunden nach dieser Injektion stattfindet, wird das Paar je nach Uhrzeit der hCG-Gabe für den nächsten oder übernächsten Tag wieder einbestellt. Zunächst muß das Ejakulat abgegeben werden, um anschließend aufbereitet zu werden (Dauer der Aufbereitung: ca. 1-2 Stunden). Erst dann wird die eigentliche Insemination durchgeführt. Der Ablauf unterscheidet sich nur unwesentlich von der Abnahme eines Abstrichs zur Krebsfrüherkennung. Auf einem gynäkologischen Untersuchungsstuhl wird mit einem Spekulum der Gebärmutterhals so eingestellt, daß man die Öffnung des Zervikalkanals gut einsehen kann. Nach sterilem Abtupfen des Eingangs zur Gebärmutterhöhle wird durch den Kanal des Gebärmutterhalses ein weicher, flexibler Katheter (Schlauch) in die Gebärmutterhöhle eingeführt. Davon ist meist nichts zu spüren. Am Ende dieses Katheters wird eine kleine Spritze aufgesetzt, welche die aufbereiteten Spermien enthält. Diese werden langsam in die Gebärmutterhöhle eingespritzt. Anschließend wird der Katheter zurückgezogen und die Patientin bleibt noch einige Minuten liegen. Letztlich ist diese Behandlung zwar technisch aufwendiger als eine der beiden oben beschriebenen Methoden, jedoch für die behandelte Frau ergibt sich eine zusätzliche Belastung lediglich durch die evtl. durchgeführte hormonelle Stimulation, da der Eingriff selbst meist ohne Probleme/Mißempfindungen abläuft.
Erfolgsraten: Die Chancen, mit einer Insemination eine Schwangerschaft zu erreichen, hängt sehr stark von den Gründen ab, die zu dieser Therapie führten. Bei einem eingeschränkten Spermiogramm wird der Erfolg maßgeblich von der Anzahl der Spermien beeinflußt, die in die Gebärmutter gespritzt wurden. Eine Sichtung der Literatur zu diesem Thema bringt sehr unterschiedliche Ergebnisse. Pro Zyklus ist eine Erfolgsrate von 5-15% anzunehmen. Dabei sei noch einmal darauf hingewiesen, daß unter optimalen Voraussetzungen die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft nicht größer als 30% ist. Man erreicht also Werte, die bei ca. 20-50% der maximalen Erfolgswahrscheinlichkeit liegen.
Risiken: Hierbei ist das Überstimulationssyndrom zu nennen und die Gefahr von Mehrlingen. Ein prozentuales Risiko kann hier nicht angegeben werden, da die Art der Hormonbehandlung und die Zahl der Follikel hierbei eine maßgebliche Rolle spielt. Sehr selten kommt es zu Infektionen der Gebärmutterhöhle.
Intratubare Insemination (ITI)
Bei dieser Technik werden die aufbereiteten Spermien nicht in die Gebärmutter, sondern direkt in den Eileiter gespritzt. Die hormonelle Vorbereitung und die Untersuchungen im Vorfeld sind die gleichen wie bei der intrauterinen Insemination. Die Spermien werden unter Verwendung eines speziellen Katheters direkt in den Eileiter eingespritzt. Das Vorschieben des Katheters in den Eileiter kann etwas schmerzhafter sein als die Insemination in die Gebärmutter. Man erhofft sich durch eine weitere Verkürzung des Weges, den die Spermien bis zu Eizelle zurücklegen müssen eine höhere Befruchtungs- und Schwangerschaftsrate.
Es gibt nur zwei Studien, die diese Methode direkt mit der IUI verglichen. In der einen wurde keine Verbesserung der Schwangerschaftsraten festgestellt und in der anderen nur bei eingeschränkter Spermienqualität. Wenn die Sterilität durch eine geringe Spermienzahl bedingt ist, kann die ITI eine gute Alternative zu eine konventionellen IUI sein. Die Risiken sind die gleichen, wie bei der IUI, obwohl man nicht sicher sagen kann, ob nicht eine geringgradig höhere Wahrscheinlichkeit für eine Verletzung oder Entzündung der Eileiter besteht.
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